Stand: 26.05.2010 10:39 Uhr

Zwei sinfonische Giganten - NDR Sinfonieorchester spielt Anton Bruckner und Gustav Mahler Konzerte: Sonntag, 6. Juni, 11.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg Montag, 7. Juni, 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg Sendung: Sonntag, 6. Juni, 11.00 Uhr, live auf NDR Kultur

Die beiden sinfonischen Giganten Anton Bruckner und Gustav Mahler werden üblicherweise als unvereinbare Antipoden dargestellt, zwischen deren Lagern der Hörer sich zu entscheiden hat. Nicht so beim Konzert in der Hamburger Laeiszhalle am Sonntag, 6. Juni, und Montag, 7. Juni, mit dem NDR Sinfonieorchester unter Michael Gielen. Der bedeutende Mahler-Spezialist, eröffnet den Begegnungsabend mit "Blumine", dem ursprünglich vorgesehenen, später gestrichenen zweiten Satz aus Mahlers 1. Sinfonie. Der Berliner Bariton Hanno Müller-Brachmann entführt in die farbenreichen Welten der Wunderhorn-Orchesterlieder, bevor es nach der Pause zu Bruckner geht. Dessen Sinfonie-Erstling, entstanden während seiner Zeit als Linzer Organist, weist bereits die für Bruckner typische großartige Architektur auf.

Gustav Mahler setzte sich als Dirigent übrigens sehr für Bruckners Werke ein: "Bei Bruckner wird man durch Größe und Reichtum der Erfindung hingerissen, aber auch jeden Augenblick durch ihre Zerstücktheit gestört und wieder herausgerissen. Ich kann das sagen, da ich Bruckner trotzdem verehre, und was in meiner Macht steht, werde ich immer tun, dass er gespielt und gehört werde."

NDR Kultur überträgt das Konzert am Sonntag, 6. Juni, live. Am Montag, 7. Juni, führt Habakuk Traber um 19.00 Uhr im E-Saal der Laeiszhalle in das Konzert ein.

Die Künstler:
Michael Gielen, 1927 in eine bedeutende Dresdner Schauspieler- und Musikerfamilie hineingeboren und 1940 mit seiner Familie nach Argentinien emigriert, studierte in Buenos Aires Philosophie, Klavier, Musiktheorie und Komposition. 1950 kehrte er nach Europa zurück, um als Korrepetitor und Dirigent an der Wiener Staatsoper zu arbeiten. Zehn Jahre später, von 1960 bis 1965, übernahm er das Amt des musikalischen Leiters der Königlichen Oper in Stockholm, 1969 wurde er zum Chefdirigenten des Belgischen Nationalorchesters in Brüssel ernannt. Seit dieser Zeit gastiert Gielen bei allen großen Orchestern und Opernhäusern Europas und den USA (u. a. beim New York Philharmonic, dem Houston, Cleveland, Pittsburgh und Chicago Symphony Orchestra, an der Berliner Staatsoper Unter den Linden und an der Opéra National de Paris).
Zentraler Abschnitt seiner Dirigentenkarriere waren die zehn Jahre als Direktor und Chefdirigent der Frankfurter Oper (1977-1987). Drei Jahre war Gielen Principal Guest
Conductor des BBC Symphony Orchestra (1978-1981); weitere wichtige Stationen seiner künstlerischen Tätigkeit waren die Ernennung zum Music Director des Cincinnati Symphony Orchestra (1980-1986) sowie die Berufung zum Chefdirigenten des SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg (1986-1999). Gielen war regelmäßig bei den Salzburger Festspielen eingeladen. In jüngster Vergangenheit dirigierte er u. a. das London Symphony Orchestra, die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker und das Orchestre des Paris. Gielen, der im Jahr 2002 für sein Lebenswerk mit dem "Cannes Classical Lifetime Achievement Award" ausgezeichnet wurde, war in den vergangenen Spielzeiten wiederholt beim NDR Sinfonieorchester zu Gast. Michael Gielen erhielt im Mai den mit 200.000 Euro dotierten Musikpreis der Internationalen Ernst von Siemens Musikstiftung.

Bassbariton Hanno Müller-Brachmann besuchte die Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau und legte sein Konzertexamen bei Rudolf Piernay ab. Nach Erfolgen bei internationalen Wettbewerben konzertierte er in Europa, Japan und den USA mit führenden Orchestern unter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Sir Simon Rattle, Claudio Abbado, Nikolaus Harnoncourt, Christoph von Dohnanyi, Kurt Masur, Zubin Mehta, John Eliot Gardiner, Michael Gielen, Sir Neville Marriner und wurde von Festspielen wie Granada, London Proms, Luzern, Tanglewood, Flandern und Salzburg eingeladen. Seit 1998 gehört er dem Ensemble der Berliner Staatsoper an.
Neben dem Oratorium und der Oper ist das Lied ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Mit Liederabenden gastierte er etwa in Tokio, Paris, London, Basel, Lausanne, Antwerpen, Amsterdam und Hamburg sowie bei zahlreichen großen Festivals. An der Lindenoper gibt er jede Saison ein Recital. Rundfunk- und Fernseh-, sowie CD- und DVD-Produktionen dokumentieren seine Arbeit. Zuletzt erschien "Die Zauberflöte" (Papageno) unter Claudio Abbado, die mit dem "Gramophone Award" ausgezeichnet wurde. An der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" unterrichtet der junge Bassbariton Gesang.

Karten gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) im
NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de.

26. Mai 2010 / RC

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