"NDR aktuell": Potenziale von Frauen in der Wirtschaft nicht ausgeschöpft
Die Industrie vernachlässigt das Potential qualifizierter Frauen, so das Fazit der bundesweit bedeutendsten Konferenz zum Thema Frauen und Beruf, "WoMenPower", auf der Industriemesse Hannover. Der Nachrichtensendung "NDR aktuell" im NDR Fernsehen sagte deren Organisatorin, Christina Festerling, es gebe immer mehr bestens ausgebildete Frauen, deren Fähigkeiten aber von der Wirtschaft nicht vollends genutzt würden.
Bis zur Entscheidung zwischen Familie und Beruf, so Festerling, seien Frauen ebenso erfolgreich in ihren Jobs wie Männer. Danach stießen Mütter an die sogenannte "gläserne Decke". Das heißt, nach Rückkehr aus der Babypause seien sie fast immer mit beruflichen Restriktionen konfrontiert. Daher fordern die Teilnehmer des Kongresses "WoMenPower" flexiblere Unternehmensstrukturen: Mobile Arbeitsplätze, beispielsweise auch von zu Hause, und mehr Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten. Anders als in anderen europäischen Ländern seien in Deutschland nicht einmal zehn Prozent der Frauen in Führungspositionen - oft deshalb, weil sie keinen Zugang zu internen Netzwerken unter Männern hätten, sagte Festerling "NDR aktuell".
800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten am letzten Tag der Industriemesse über das Thema Frauen im Beruf. Darunter auch Brigitte Ederer, Vorstandsmitglied bei Siemens Österreich. "Man braucht als Frau einen stärkeren Willen als Männer, um in diese Position zu kommen", betonte Ederer, die die Stärke von Frauen darin sieht, zuhören zu können. Auch das, so Ederer, qualifiziere Frauen für ein Unternehmen. "Ich versuche mit Mitarbeitern so umzugehen, wie auch ich behandelt werden möchte", sagte die Erfolgsfrau in Hannover.
Frei zur Veröffentlichung bei Quellennennung: "NDR aktuell" im NDR Fernsehen
23. April 2010/RP
