"Geld für alle! Gibt es eine bessere Welt?" Tobias Schlegl und York Pijahn auf der Suche nach einem neuen Wirtschaftsmodell
Sendetermin: Mittwoch, 20. Januar, 23.30 Uhr, Das Erste
Die Finanzkrise ist überall zu spüren. Experten streiten weltweit über das Ausmaß der Folgen. Aber macht es Sinn, nur die Folgen aufzuarbeiten, sich aber nicht um die eigentlichen Ursachen der Krise zu kümmern? Ist das herrschende Finanzsystem eigentlich "gut"? In dem Film "Geld für alle! Gibt es eine bessere Welt?" von Ulrich Stein und Christian Gramstadt machen sich die beiden Präsentatoren Tobias Schlegl und York Pijahn auf die Suche nach möglichen Alternativen. Die
NDR-Dokumentation zeigt unkonventionelle Ideen und ungewöhnliche, aber praktizierte Modelle zur Krisenabwehr - jenseits der aktuellen Diskussion über Bankenaufsicht, Bonuszahlungen und transparente Finanzprodukte.
So treffen Schlegl und Pijahn den Unternehmer und Visionär Götz Werner. Er will mit dem Konzept des "bedingungslosen Grundeinkommens" im Zeitalter der wachsenden Arbeitslosigkeit dafür sorgen, dass jeder Mensch von der Geburt bis zum Tod ein gleiches Grundeinkommen bekommt. Damit wäre gewährleistet, dass jeder Bürger am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann. Sie besuchen in Bayern Christian Gelleri und Franz Galler, die Initiatoren von neuen, ergänzenden Regionalwährungen wie dem "Chiemgauer" und dem "Sterntaler".
Nicht nur in Deutschland finden Tobias Schlegl und York Pijahn Antworten auf ihre Fragen. York Pijahn reiste in die Vereinigten Arabischen Emirate, weil in der islamischen Welt das Konzept des "islamischen" Geldwesens immer populärer wird. Hierbei darf das Geld nicht wie im Westen für riskante und oft zweifelhafte Spekulationen eingesetzt werden, sondern nur für nachvollziehbare Investitionen, von der alle Partner gemeinsam profitieren. Ethische Prinzipien gehen vor Profit. Tobias Schlegl fuhr nach Kuba, um zu erfahren, welche Lehren die Regierung dort aus dem Scheitern der Staatswirtschaften in Europa gezogen hat. Am Beispiel der selbstständigen Bauern in Bayeros zeigt der Film die Auswirkungen einer vorsichtigen Öffnung zu mehr Privatwirtschaft. Könnte sie der Ausgangspunkt für ein ganz neues Wirtschaftsmodell sein?
18. Januar 2010 / IB