Erschreckende Lebenswirklichkeit: Reportage "Die Ärztin der Ärmsten - Auf Visite bei Obdachlosen"
Sendetermin: Mittwoch, 16. Dezember, 22.35 Uhr, NDR Fernsehen
Immer mittwochs ist Dr. Siri Langefeld, Ärztin für Obdachlose, mit ihrem umgerüsteten Krankenwagen im Kreis Pinneberg bei Hamburg unterwegs. Zusammen mit einem Sozialarbeiter sucht sie in Notunterkünften Patienten auf, die kein Arzt im Wartezimmer haben will. Es sind Menschen, die seit vielen Jahren ohne Bleibe sind, eine desolate Gesundheit haben, oft alkoholabhängig und fertig sind. Viele haben nach Jahren des Umherziehens einfach keine Kraft mehr, sich um sich selbst zu kümmern. "Das Schwierigste ist, Obdachlose zu überreden, ins Krankenhaus zu gehen", sagt die Ärztin, "denn sie schämen sich vor anderen Menschen und bekommen dort nicht ihre gewohnte Dosis Alkohol".
NDR Autorin Vèrena Püschel hat die Ärztin bei ihrer ungewöhnlichen Visite begleitet. "Die Reportage: Die Ärztin der Ärmsten - Auf Visite bei Obdachlosen" (Mittwoch,
16. Dezember, 22.35 Uhr, NDR Fernsehen) zeigt die erschreckende Lebenswirklichkeit der Berber, die am Rand der Gesellschaft leben. Ihre Knochenbrüche, Abszesse, offenen Beine werden von der Medizinerin notdürftig versorgt - ohne Krankenkassen-Chipkarte, zwischen leeren Schnapsflaschen und übervollen Aschenbechern. Und dabei muss Siri Langefeld genau den richtigen Ton finden, um Vertrauen aufzubauen. Nie weiß sie, ob sie jemanden antrifft; aber immer findet sie einen, der sie gerade braucht. Rezepte schreiben darf sie nicht. Arztbriefe aber füllt sie aus - und manchmal gehen die Obdachlosen damit tatsächlich zur Behandlung in die Klinik.
14. Dezember 2009 / IB
