Stand: 03.12.2009 10:51 Uhr

"Enisas Sehnsucht": Reportage über eine nach Montenegro abgeschobene Familie aus Nordhorn

Sendetermin: Sonntag, 6. Dezember, 15.15 Uhr, NDR Fernsehen

Als Enisa elf Jahre alt war, wurden ihre Familienangehörigen nach zwölf Jahren Aufenthalt in Nordhorn nach Montenegro abgeschoben - Enisa konnte in Deutschland bleiben, weil sie von Heidi und Dieter Kunert rechtmäßig adoptiert worden war. Während ihre minderjährigen Brüder in dem südosteuropäischen Land dann auf einer Müllhalde arbeiten mussten, um zu überleben, konnte Enisa das Leben eines deutschen Kindes aus dem Mittelstand weiterführen. Die Kunerts und Enisas Familie, gebürtige Roma, waren in Nordhorn zehn Jahre lang fast so etwas wie eine Großfamilie - das kinderlose Ehepaar hatte Enisas erst 23-jährige alleinerziehende Mutter unterstützt und alle fünf Kinder gefördert und gefordert.

Fünf Jahre nach der Trennung sehen Heidi, Dieter und Enisa Kunert "ihre Familie" zum ersten Mal wieder. Antonella Bertas Film "Enisas Sehnsucht - Tagebuch eines Wiedersehens" ist das ergreifende Protokoll einer Reise an den Rand Europas an einem Ort, wo kein "Weißer", wie die Nicht-Roma genannt werden, normalerweise seinen Fuß hinsetzt. Es ist eine bewegende Begegnung zwischen Hoffnung und Verzweiflung, zwischen Glück und Trauer - denn alle wissen: Sie haben nur eine Woche Zeit zusammen. Das NDR Fernsehen zeigt den Film am Sonntag, 6. Dezember, um 15.15 Uhr in der Reihe "Das Leben!".

3. Dezember 2009 / IB

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