Stand: 30.10.2009 11:47 Uhr

"Wickerts Bücher": Ulrich Wickert im Gespräch mit Richard von Weizsäcker

Sendung: Sonntag, 1. November, 13.00 Uhr, NDR Kultur

"Sich zu vereinen heißt teilen lernen" - diese Worte sprach Richard von Weizsäcker 1990 als Bundespräsident; als Autor und Zeitzeuge ist er zu Gast in Ulrich Wickerts Büchersendung am Sonntag, 1. November, von 13 bis 14 Uhr im Radio auf NDR Kultur.

"Die Macht der Geschichte prägt unser Denken und Handeln", sagt Richard von Weizsäcker. Um dies zu unterstreichen, hat der Alt-Bundespräsident ein Buch geschrieben, das von Macht und Gestaltungskraft der Geschichte künden soll. "Der Weg zur Einheit" heißt das Werk, das sowohl aus der Erinnerung wie aus zeitgeschichtlichen Quellen gearbeitet ist. Richard von Weizäcker analysiert die Hintergründe der deutschen Spaltung, beschreibt, wie die Teilung Familien auseinanderriss und wie vehement um die "deutsche Frage" gekämpft wurde. Der ehemalige Präsident des Evangelischen Kirchentages beleuchtet auch die Rolle der Kirchen, die in seinen Augen den Menschen Mut machten und die Politiker dazu antrieben, nicht zu vergessen, was die Deutschen in Ost und West verband. Schließlich will Richard von Weizsäcker erklären, wie durch Perestroika, Bürgerprotest und Diplomatie die deutsche Einheit möglich wurde.

Wo war und was tat Richard von Weizsäcker am 9. November 1989? "Ich war auf Reisen", antwortet er und klingt ein bisschen vergrätzt darüber. Schnellstmöglich aber reiste er nach Berlin, um sich beeindrucken zu lassen vom überraschenden Glück, das über einer Stadt lag, die sich von der Mauer befreit hatte. Er erinnert heute aber auch daran, wie unsicher dieses Glück im Herbst 1989 noch war; die Entwicklung in Richtung Einheit war ja keineswegs zwangsläufig. Schwer sei auch der Weg nach dem 3. Oktober 1990 gewesen, doch seien die Deutschen vorangekommen. Darüber spricht Richard von Weizsäcker, der im kommenden Jahr seinen 90. Geburtstag feiert, mit Ulrich Wickert: in der Sendung "Wickerts Bücher", am Sonntag ab 13.00 Uhr auf NDR Kultur.

30. Oktober 2009 / MG

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