Stand: 21.10.2009 10:40 Uhr

NDR Sinfonieorchester: packende Gewalt und emotionale Schönheit

Konzerte: Donnerstag, 29. Oktober, 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg Freitag, 30. Oktober, 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg Übertragung: Montag, 7. Dezember, 20.00 Uhr, auf NDR Kultur

Chefdirigent Christoph von Dohnányi hat gleich zwei Solisten für die Konzerte mit dem NDR Sinfonieorchester am 29. und 30. Oktober eingeladen: die russische Pianistin Elena Bashkirova und den Solo-Tubist des NDR Sinfonieorchesters, Markus Hötzel. Habakuk Traber führt an beiden Abenden um 19.00 Uhr im Kleinen Saal der Laeiszhalle in das Konzert ein. NDR Kultur sendet eine Aufzeichnung am Montag, 7. Dezember, ab 20.00 Uhr.

Wenn ein Einzelner sich gegen die Menge stellt, nennt man das je nach den Umständen Individualismus, Revolution - oder Solokonzert. Ludwig van Beethoven war sowohl Individualist als auch Revolutionär, vor allem aber trug er maßgeblich zur Entwicklung der Solokonzerte bei. Seine frühen Klavierkonzerte sind noch eher darauf angelegt, solistische Virtuosität zur Schau zu stellen. Elena Bashkirova und das NDR Sinfoniorchester spielen Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 - eine kraftvolle und leidenschaftliche Komposition des jungen Beethoven.

Außerdem steht Richard Strauss´ "Also sprach Zarathustra" auf dem Programm des ausgewiesenen Strauss-Spezialisten Christoph von Dohnányi. Eine wichtige Rolle in diesem Werk spielt die Tuba, gemeinsam mit den anderen schweren Blechblasinstrumenten. Mit dieser Instrumentengruppe verleiht Richard Strauss Nietzsches Philosophie vom Einzelnen einen überwältigenden sinfonischen Ausdruck. In Birtwistles "The Cry of Anubis" leiht Markus Hötzels Tuba als Soloinstrument dem ägyptischen Totengott Anubis ihre mächtige Stimme. Sie steht dem Tutti jedoch nicht entgegen, sondern wird klanglich integriert.

Mit dem Programm treten Christoph von Dohnányi und das NDR Sinfonieorchester am
1. November auch in der Kölner Philharmonie auf.

Die Künstler:
Christoph von Dohnányi ist seit Beginn der Saison 2004/05 Chefdirigent beim
NDR Sinfonieorchester. Geboren in Berlin, begann Dohnányi zunächst ein Jurastudium in München und wechselte nach zwei Jahren an die Münchner Musikhochschule. Bei seinem Großvater, Ernst von Dohnányi, setzte er sein Studium an der Florida State University fort. 1953 wurde er von Sir Georg Solti zum Dirigenten und Korrepetitor an die Oper Frankfurt berufen. Im Alter von 27 Jahren wurde er in Lübeck der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands, bevor er die Stelle des Chefdirigenten beim WDR Sinfonieorchester Köln antrat. Seine weitere Karriere führte ihn nach Frankfurt, wo er Generalmusikdirektor und später Operndirektor wurde, und 1978 nach Hamburg, wo er als Intendant und Chefdirigent die Oper leitete. 1981 dirigierte Dohnányi erstmals das Cleveland Orchestra, dem er 20 Jahre lang vorstehen sollte, zuerst als Music Director designate und dann von September 1984 bis August 2002 als Music Director. Ab 1997 war Christoph von Dohnányi zehn Jahre lang Principal Conductor beim Philharmonia Orchestra London, dessen Ehrendirigent auf Lebenszeit er heute ist. Gemeinsam mit dem Orchester folgt er zahlreichen Einladungen in die großen Musikmetropolen der Welt, u. a. nach Wien, Paris, Madrid, Tokyo und New York sowie zu den Festivals in Luzern und BBC Proms in London.

Elena Bashkirova, in Moskau geboren, studierte am Tschaikowsky-Konservatorium in der Meisterklasse ihres Vaters, des berühmten Pianisten und Musikpädagogen Dimitrij Bashkirov. Sie ist regelmäßig zu Gast bei so namhaften Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, dem Deutschen Sinfonieorchester, den Bamberger Symphonikern, dem Gürzenich Orchester Köln, dem WDR-Sinfonieorchester, den Wiener Symphonikern, dem Orchestre de Paris, dem Israel Philharmonic Orchestra sowie dem Chicago, Dallas, Washington und Houston Symphony Orchestra. Partner am Dirigentenpult waren u. a. Sergiu Celibidache, Pierre Boulez, Zubin Mehta, Christoph Eschenbach, Semyon Bychkov, James Conlon, Lawrence Foster und Michael Gielen. Elena Bashkirovas Interesse gilt neben dem klassisch-romantischen Repertoire und der Musik des 20. Jahrhunderts auch der Kammermusik. Besonders hervorzuheben ist hierbei ihre Zusammenarbeit mit Gidon Kremer. Als Liedbegleiterin arbeitet Elena Bashkirova mit Partnern wie Stella Doufexis, Robert Holl und Thomas Quasthoff zusammen. Außerdem ist sie regelmäßig mit dem Ensemble Wien-Berlin zu hören sowie mit Daniel Barenboim. 1998 hat Elena Bashkirova das International Jerusalem Chamber Music Festival ins Leben gerufen. Als künstlerische Leiterin gestaltet sie ein alljährlich im September stattfindendes Kammermusikereignis mit internationalen Künstlern.

Markus Hötzel, 1971 in Hückeswagen (Nordrhein-Westfalen) geboren, erhielt seinen ersten Trompetenunterricht von seinem Vater. Seit 1987 widmet er sich zusätzlich der Tuba. Nach einem Jahr intensiver Grundstudien begann Markus Hötzel als Jungstudent der Folkwang­Hochschule Essen das vierjährige Studium bei Ulrich Haas (Duisburger Sinfoniker). Während dieser Zeit nahm er zusätzlichen Privatunterricht bei Robert Tucci (Bayerische Staatsoper München); zwischen 1993 und 2000 war Hötzel zudem unter ständiger pädagogischer Betreuung von Roger Bobo (Los Angeles Philharmonic Orchestra). Markus Hötzel ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Er errang u. a. einen Ersten Preis mit Auszeichnung beim "Concours pour les Jeunes Solistes des Regions de l´Europe" in Luxemburg als bester Teilnehmer aller Wertungen des Wettbewerbs 1989. Seit 1995 ist der Tubist zudem Preisträger des Bundeshochschulwettbewerbs in München. Erste Erfahrungen als Orchestermusiker sammelte Hötzel bei den Bamberger Symphonikern sowie beim Radio­Sinfonieorchester Stuttgart des SWR. Von 1993 bis 1996 war er Mitglied des Rundfunksinfonieorchesters Saarbrücken, spielte in zahlreichen Kammermusikformationen und war anschließend Solotubist der Sächsischen Staatskapelle Dresden (1996 - 2000). Von dort wechselte er im Februar 2000 als Solotubist zum NDR Sinfonieorchester nach Hamburg. Markus Hötzel ist Lehrbeauftragter für Orchesterstudien an der Musikhochschule Hamburg und gibt Meisterkurse im In­ und Ausland. Als Solist tritt er regelmäßig mit namhaften Sinfonieorchestern auf und hat dabei mit Dirigenten wie Christoph Eschenbach, Herbert Blomstedt und Marcello Viotti zusammengearbeitet.

Karten für Hamburg gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) im
NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de.


21. Oktober 2009

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldungndr4768.html