Stand: 01.10.2009 10:11 Uhr

Debüt mit teuflischen Tänzen - NDR Sinfonieorchester unter Alan Buribayev erstmals mit Alice Sara Ott

Konzerte: Sonntag, 11. Oktober, 11.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg Montag, 12. Oktober, 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg Übertragung: Sonntag, 11. Oktober, 11.00 Uhr, live auf NDR Kultur

In den Konzerten des NDR Sinfonieorchesters am Sonntag, 11. Oktober, und Montag, 12. Oktober, in der Hamburger Laeiszhalle feiert die Solistin Alice Sara Ott ihr Debüt beim NDR. Ungeachtet ihrer noch jungen Karriere gilt die 21-jährige Pianistin als eines der größten Talente. Der 1979 in Kasachstan geborene Dirigent Alan Buribayev gab vor zwei Jahren im Rahmen der Konzertreihe "SO:at home" sein erfolgreiches NDR Debüt. Er steht inzwischen auf der Einladungsliste vieler internationaler Orchester.

Hexen, Zauberer, Totentanz: Die Welt des Okkulten hat schon immer einen besonderen Reiz auf Künstler ausgeübt. Gerade Komponisten der Romantik, die sich der Programmmusik verschrieben hatten, malten apokalyptische Visionen und spukhafte Szenen nur zu gerne musikalisch aus. "Die Nacht auf dem kahlen Berge" von Modest Mussorgsky etwa stellt einen Hexensabbat in der Johannisnacht dar. Mit dem Satan im Bunde war der Legende nach auch der Teufelsgeiger Niccolò Paganini. Grund genug für Sergej Rachmaninow, in seiner Rhapsodie ein Thema von Paganini mit der gregorianischen "Dies Irae"-Sequenz zu kombinieren, die in der christlichen Totenmesse das Jüngste Gericht beschreibt. Die charakteristische, bedrohliche Melodie taucht in zahlreichen weiteren Werken Rachmaninows auf, unter anderem in den Sinfonischen Tänzen. Und Franz Liszt, der sich nach dem Vorbild Paganinis zum "Hexenmeister des Klaviers" stilisierte, verarbeitete das "Dies Irae" zu einem brillant-schauerlichen Totentanz.

NDR Kultur sendet das Konzert am Sonntag, 11. Oktober, live. Habakuk Traber führt am Montag, 12. Oktober, um 19 Uhr im Kleinen Saal der Laeiszhalle in den Abend ein.

Künstler:
Alan Buribayev wurde vor kurzem zum Principal Conductor Designate des RTÉ National Symphony Orchestra (Dublin) ernannt. 2007 trat er sein Amt als Principal Conductor des Norrköping Symphony Orchestra an, bevor er wenige Wochen später zum Chief Conductor des Brabant Orkest in Eindhoven berufen wurde. Alan Buribayev arbeitet regelmäßig mit renommierten Orchestern zusammen (u. a. Oslo Philharmonic, Dresdner Philharmonie, Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, London Philharmonic, BBC National Orchestra of Wales, Melbourne Symphony, Baltimore Symphony, City of Birmingham Symphony, BBC Scottish Symphony, Stockholm Philharmonic, Danish National Symphony Orchestra/DR). Weiterhin leitete er eine Produktion von Tschaikowskys "Pique Dame" an der Opéra National de Lyon. Buribayev, 1979 geboren, entstammt einer kasachischen Musikerfamilie; sein Vater ist Cellist und Dirigent, seine Mutter ist Pianistin. Er studierte am Kasachischen Staatlichen Konservatorium Violine und Dirigieren und setzte sein Dirigierstudium an der Musikhochschule in Wien fort. Er gewann den Lovro-von-Mataèiæ-Dirigierwettbewerb in Zagreb und erregte damit internationale Aufmerksamkeit. 2001 wurde er beim Malko-Dirigierwettbewerb in Kopenhagen aufgrund seines außergewöhnlichen Talents mit einem Spezialpreis ausgezeichnet. Im selben Jahr gewann er weiterhin den ersten Preis des Antonio-Pedrotti-Wettbewerbs.

Im Alter von vier Jahren erhielt die 1988 in München geborene Pianistin Alice Sara Ott ihren ersten Klavierunterricht und gewann bereits mit sieben Jahren einen 1. Preis mit Auszeichnung bei "Jugend Musiziert". Diesem Wettbewerbserfolg schlossen sich bald Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben wie der "Most Promising Artist Award" in Hamamatsu (Japan) an. Große Aufmerksamkeit erzielte Alice Sara Ott, als sie mit 15 Jahren als jüngste Teilnehmerin den 1. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb "Silvio Bengalli" gewann - verbunden mit Sonderpreisen und mit der bisher höchsten Punktezahl in der Geschichte des Wettbewerbs. Im Jahr 2000 wurde die deutsch-japanische Pianistin Studentin von Karl-Heinz Kämmerling am Salzburger Mozarteum. Große Anerkennung fand im September 2006 ihr Debütkonzert in Basel mit dem Tonhalle Orchester Zürich unter Leitung von David Zinman. In den vergangenen Spielzeiten gab Alice Sara Ott zahlreiche Konzerte in Tokio, u. a. mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra sowie mit dem Kiev Philharmonic Orchestra. Zusätzlich zu ihren Solo-Aktivitäten tritt sie regelmäßig als Kammermusikerin in Erscheinung, u. a. bei Festivals in Heimbach, Zürich, Davos und Schwetzigen. In dieser Spielzeit gibt Alice Sara Ott Recitals u. a. im Auditorium du Louvre, in Berlin, im Wiener Konzerthaus sowie bei der "Rising Stars"-Serie in Brüssel. Debüts stehen beim Cincinnati Symphony Orchestra unter der Leitung von Paavo Järvi an sowie beim Danish Radio National Symphony Orchestra (Robin Ticciati), beim Royal Stockholm Philharmonic (Sakari Oramo) und bei den Münchner Philharmonikern (Thomas Hengelbrock). Seit Mai 2008 ist Alice Sara Ott Exklusivkünstlerin bei der Deutschen Grammophon. Die erste CD, "12 Études d´ exécution transcendante" von Franz Liszt, erschien im Herbst 2008. Alice Sara Otts Debüt-CD mit Orchester wird die ersten Klavierkonzerte von Franz Liszt und Peter Tschaikowksy enthalten, eine Einspielung mit den Münchner Philharmonikern unter der Leitung von Thomas Hengelbrock.

Programm:
Modest Mussorgsky/ Nikolai Rimsky-Korsakov: Eine Nacht auf dem kahlen Berge
Sergej Rachmaninow: Rhapsodie über ein Thema von Paganini a-moll op. 43
Franz Liszt: Totentanz für Klavier und Orchester
Sergej Rachmaninow: Sinfonische Tänze op. 45

Karten für Hamburg gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) im
NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de.

1. Oktober 2009 / RC

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