Stand: 12.08.2009 18:27 Uhr

NDR Info exklusiv - Bundesverbraucherministerium: aktueller Datenskandal "unfassbar"

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ursula Heinen-Esser, hat den jüngsten Skandal im Zusammenhang mit dem Verkauf von Verbraucherdaten als "unfassbar" bezeichnet. Das was sich im Internet abspiele, sei absolut illegal, sagte Heinen-Esser NDR Info.

Hintergrund sind Recherchen von NDR Info Reportern, denen es gelungen war, binnen weniger Stunden über das Internet tausende Datensätze zu kaufen. Diese stammen vor allem aus Gewinnspielen und enthalten neben der Adresse auch die Bankverbindungen. Insgesamt hatten Datenhändler aus dem In- und Ausland NDR Info zwei Millionen Adressen und Bankverbindungen angeboten.

Heinen-Esser kündigte darüber hinaus an, der Bund werde Forderungen von Datenschützern hinsichtlich einer besseren personellen Ausstattung unterstützen. "Die Landesdatenschutzbeauftragen müssen besser ausgestattet werden, um dem illegalen Datenhandel auf die Spur kommen zu können", so Heinen Esser auf NDR Info. Das sei zwar Sache der Länder, der Bund wäre aber gerne bereit, dabei Hilfestellung zu geben. Wie konkret, wollte Heinen-Esser nicht sagen.

Zuvor hatte der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, bemängelt, die Aufsichtsbehörden seien angesichts der Masse an illegalen Daten auf dem Schwarzmarkt überfordert, viele Datenschutzstellen seien personell unterbesetzt. Heinen-Esser sprach sich auf NDR Info dafür aus, in den einzelnen Bundesländern eine Bestandserhebung zu machen und zu prüfen, wie die einzelnen Datenschutzbehörden personell ausgestattet seien und was dort zusätzlich noch getan werden müsse.


12. August 2009 /RP

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