Stand: 17.07.2009 14:47 Uhr

"Kulturjournal unterwegs - deutsch-deutsche Geschichten": Julia Westlake berichtet aus Marienborn

Sendetermin: Montag, 20. Juli, 22.30 Uhr, NDR Fernsehen

60 Jahre Bundesrepublik, 20 Jahre Mauerfall - Deutschland hat in diesem Jahr allen Grund zu feiern. Anlässlich des NDR Schwerpunkts "Grenzenlos im Norden" macht sich das "Kulturjournal unterwegs" auf die Suche nach spannenden deutsch-deutschen Geschichten. Moderatorin Julia Westlake ist drei Wochen lang auf Tour: in Berlin, am ehemaligen Grenzübergang Marienborn und entlang der Elb-Grenze. Von dort erzählt das "Kulturjournal unterwegs" Geschichten, die unterhalten und berühren. Am Montag, 20. Juli, um 22.30 Uhr berichtet Julia Westlake aus Marienborn über folgende Themen:

­­Armin Mueller-Stahl ist der einzige deutsch-deutsche Star, der nicht nur auf beiden Seiten der Grenze Karriere machte, sondern auch in Hollywood. Der Schauspieler und Hobbymaler beschäftigt sich in seiner Kunst noch heute mit seiner eigenen DDR-Geschichte. Seine Bilder sind für ihn wie Tagebuchnotizen, sie zeigen etwa seinen Schmerz über den Verrat nach der Lektüre seiner Stasi-Akte. Ein sehr persönliches Interview zum Mauerfall-Jubiläum.

Ob Ost oder West - Fernsehen war auf beiden Seiten der Mauer die beliebteste Freizeitbeschäftigung. Was abends in der Glotze lief, war am nächsten Tag Gesprächsthema. Seit 1952 gab es in beiden deutschen Staaten ein eigenes Fernsehprogramm: Während die Wessis "Einer wird gewinnen", "Tatort" oder die "Hitparade" guckten, erfreuten sich die Ossis am "Kessel Buntes", dem "Polizeiruf" oder am "Schlager-Studio". Und beide Seiten hatten ihre eigenen Stars.

Für viele deutsche Kriegsgefangene war Friedland die erste Station zurück in der Freiheit. Erst 1955 hatte Adenauer die letzten 10.000 ehemaligen Soldaten heim geholt. Später kamen Flüchtlinge aus Ungarn hierher, Boat-People aus Vietnam, alle auf der Suche nach einem besseren Leben. Friedland war einst als Provisorium angelegt, doch noch heute besteht das Lager für Spätaussiedler und Asylanten, die hier in einem Crash-Kurs auf das Leben in Deutschland vorbereitet werden.
Lange Zeit war der Westharz eines der beliebtesten Reiseziele innerhalb der Bundesrepublik. Mit der Maueröffnung fielen auch die Grenzen im Harz: Was einst geteilt war, ist seitdem ein riesiges gesamtdeutsches Erholungsgebiet. Seit der Wiedervereinigung sinken die Übernachtungszahlen im Westharz allerdings drastisch, während sie in den - dank großzügiger Subventionen - restaurierten Städtchen im Ostharz kräftig steigen: Das sorgt für Neid im Westen. Das "Kulturjournal unterwegs" berichtet über die Wende-Verlierer und -Gewinner und stellt Ideen für eine Wiederbelebung des Westharzes vor.

Immer etwas krisselig, meist ohne Ton und doch schöner als die Aufnahmen heutiger Digitalkameras: Super 8-Filme. Freizeitaufnahmen von "Kulturjournal"-Zuschauern zeigen das alltägliche Leben der Menschen in beiden deutschen Staaten. Vom Rockkonzert bis zum LPG-Fest.


17. Juli 2009 / RP

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