Stand: 15.06.2009 09:04 Uhr

US-Finanzinvestor J. C. Flowers auf NDR Info: HSH Nordbank hat zu spät gehandelt

Der US-Finanzinvestor J. C. Flowers hat Berichte bestätigt, wonach die HSH Nordbank erst spät auf Risiken im Finanzsystem reagiert habe. Der Europa-Chef des Investors, Ravi S. Sinha, sagte am Montag (15. Juni) im Radioprogramm NDR Info, er habe die Bank bereits im Sommer 2007 aufgefordert, das Geschäft mit riskanten Kreditpapieren zu reduzieren. Doch habe es an Risikokultur sowie Risikobewusstsein gefehlt, es sei zunächst nichts geschehen. Tatsächlich hat die HSH Nordbank nach eigenen Angaben erst im September 2008 damit begonnen, riskante Positionen abzubauen.

Sinha bekräftigte trotz seiner Kritik an Fehlern in der Vergangenheit - auch eigenen -, dass J. C. Flowers seine Beteiligung an der HSH Nordbank aufrecht erhalten wolle. Man sei optimistisch, die bisher erlittenen Verluste zumindest zum Teil wieder aufholen zu können. Das Geschäftsmodell der HSH, sich auf die Bereiche Schiffs- und Mittelstandsfinanzierung sowie Luftfahrt und alternative Energien zu konzentrieren, sei zukunftsfähig. Einer Fusion mit der NordLB aus Hannover stehe er grundsätzlich positiv gegenüber, so Sinha, doch habe die Restrukturierung der HSH Nordbank zunächst Vorrang.


15. Juni 2009 / MG

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