"Das Gespräch" auf NDR Kultur: der Schriftsteller Peter Schneider befragt von Joachim Dicks
Sendung: Sonnabend, 6. Juni, 18.00 Uhr
Der Polizist Karl-Heinz Kurras, der am 2. Juni 1967 den Studenten Benno Ohnesorg erschoss und damit ganz erheblich zur Radikalisierung der Studentenbewegung beitrug, war zugleich ein Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Nachdem diese Information vor etwas mehr als zwei Wochen veröffentlicht wurde, nannte sie der Schriftsteller Peter Schneider eine "sensationelle Nachricht". Und damit steht er nicht allein. Erst im vergangenen Jahr hat Peter Schneider in seinem Buch "Rebellion und Wahn - Mein 68" die Jahre der Studentenrevolte noch einmal detailreich und erfahrungsgesättigt in Erinnerung gerufen. Damals war er an der Seite von Rudi Dutschke einer der Studenten-Wortführer und unter anderem Organisator der
"Anti-Springer-Kampagne".
Müssen aber nun, vor dem Hintergrund der neuen Informationen aus der Birthler-Behörde, die Ereignisse jener Jahre neu bewertet werden? Wären die Proteste damals möglicherweise anders verlaufen? Muss gar die Geschichte, wie manche Historiker bereits fordern, neu geschrieben werden? Im Gespräch mit Joachim Dicks am Sonnabend, 6. Juni, ab 18.00 Uhr auf NDR Kultur schildert Peter Schneider, inwiefern der 2. Juni 1967 in einem neuen Licht erscheint, die deutsch-deutschen Verhältnisse dieser Jahre neu gedeutet werden müssen und auf welche weitergehenden Diskussionen wir uns gegebenenfalls noch einzustellen haben.
5. Juni 2009 / JS
