Stand: 22.05.2009 11:23 Uhr

Viviane Hagner zu Gast beim NDR Sinfonieorchester

Konzert: Freitag, 5. Juni, 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg Einführungsveranstaltung: 19.00 Uhr, Kleiner Saal, Laeiszhalle

"Wenn sie spielt, läuft es einem heiß und kalt über den Rücken", findet die renommierte "Washington Post" und die "Times" ist von ihrem "ausgewogenen und überragend sicheren Spiel" begeistert - die Violinistin Viviane Hagner erntet in der ganzen Welt höchste Anerkennung für ihre künstlerische Gestaltungskraft und musikalische Intelligenz. Am Freitag, 5. Juni, steht die in München geborene Geigerin zusammen mit dem
NDR Sinfonieorchester unter der Leitung des dänischen Dirigenten Thomas Dausgaard ab
20.00 Uhr gemeinsam auf der Bühne der Hamburger Laeiszhalle und präsentiert das Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63 von Sergej Prokofjew.

Die dreisätzige Komposition, in der das Soloinstrument sehr feine und komplizierte klangliche Abstufungen bewältigen muss, stellt höchste technische Anforderungen an die Geigerin. Prokofjews Meisterwerk erlebte seine Premiere 1935 in Madrid. Das rastlose Dasein des Komponisten spiegelt sich in der vielschichtigen Musik wider. Als Rahmenwerke erklingen das kurze, fröhlich-beschwingte "Scherzo cappricioso Des-Dur op. 66" von Antonin Dvorak und die Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 von Jean Sibelius, die für die Finnen eine ganz besondere Wirkungskraft hat: "Sie versetzt in Ekstase wie die Zaubertrommel", so beschrieb Sibelius´ finnischer Komponistenkollege Sulho Ranta das Werk.

Das NDR Sinfonieorchester ist mit diesem Programm am Sonntag, 7. Juni, zur Eröffnung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in Neubrandenburg zu Gast; dieses Konzert wird ab
16 Uhr live auf NDR Kultur gesendet.

Die Künstler:

Das NDR Sinfonieorchester, zukünftig "Orchestra in Residence" der Elbphilharmonie, wurde 1945 als eines der ersten großen deutschen Rundfunkorchester gegründet. Über ein Vierteljahrhundert lang prägte Hans Schmidt-Isserstedt, der erste Chefdirigent, das künstlerische Profil des Orchesters. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf der Präsentation zeitgenössischer Werke. Dirigenten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez oder Krzysztof Penderecki leiteten wichtige Uraufführungen. Ab Anfang der 80er-Jahre erreichte die 20-jährige intensive Zusammenarbeit des Orchesters mit Günter Wand eine ähnliche Bedeutung wie die Ära Schmidt-Isserstedt. Wand hat bis zu seinem Tod im Jahr 2002 die künstlerische Arbeit des NDR Sinfonieorchesters besonders geprägt. Die Reihe der Chefdirigenten wurde in den
90er-Jahren zunächst mit Sir John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt fortgesetzt. 1998 wurde Christoph Eschenbach in diese Position berufen. Seit Beginn der Saison 2004/05 setzt Christoph von Dohnányi die Tradition bedeutender Dirigentenpersönlichkeiten in der Chefposition des Orchesters fort. Neben ihm nimmt Alan Gilbert, designierter Music Director des New York Philharmonic, die Position des ersten Gastdirigenten ein. Ab September
2011 wird Thomas Hengelbrock die Nachfolge von Christoph von Dohnányi als Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters übernehmen.

Thomas Dausgaard ist seit August 2004 Chief Conductor des Danish National Symphony Orchestra/DR, mit dem er im Rahmen weltweiter Tourneen u. a. in Berlin, Wien, Paris, Amsterdam und London auftrat und zahlreiche Werke auf Tonträger einspielte. Im Januar 2009 leitete der dänische Dirigent die Eröffnungskonzerte der neuen, von Jean Nouvel entworfenen Copenhagen Concert Hall, dem neuen Sitz des Danish National Symphony Orchestra/DR. Weiterhin ist Dausgaard seit 1997 Music Director des Swedish Chamber Orchestra, das sich unter seiner Leitung zu einem international bedeutenden Klangkörper entwickelte. Zu den vergangenen Gastspielen zählen Konzertreisen nach Italien, Deutschland, Holland, Spanien, Großbritannien und eine Japan-Tournee. Im Frühling 2008 waren Dausgaard und das Orchester in den großen Konzertsälen der USA zu Gast. In Europa leitet Thomas Dausgaard u. a. Orchester wie das Leipziger Gewandhausorchester, die Wiener Symphoniker, das Berliner Konzerthausorchester, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, die Tschechische Philharmonie, das Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi und das niederländische Radio Filharmonisch Orkest. Regelmäßig arbeitet er mit den führenden skandinavischen Orchestern zusammen (Oslo und Stockholm Philharmonic) und dirigierte das St. Petersburg Philharmonic Orchestra. In Großbritannien trat Dausgaard mit dem
BBC Philharmonic Orchestra sowie mit dem Royal Philharmonic auf. Regelmäßig ist er in bei den großen Klangkörpern der USA und Kanadas zu Gast.

Bereits ein Jahr nach ihrem internationalen Debüt mit zwölf Jahren trat die in München geborene Geigerin Viviane Hagner in Tel Aviv beim legendären "Joint Concert" des Israel Philharmonic und des Berliner Philharmonischen Orchesters unter der Leitung von Zubin Mehta auf. Seither war sie bei den großen Orchestern der Welt zu Gast (u. a. Berliner Philharmoniker, Bayerisches Staatsorchester, Chicago Symphony und Gewandhausorchester Leipzig) und hat mit Dirigenten wie Abbado, Ashkenazy, Barenboim, Chailly und Eschenbach zusammengearbeitet. Zu den Höhepunkten der jüngsten Vergangenheit gehören Auftritte beim New York Philharmonic (Lorin Maazel), beim Boston Symphony Orchestra (Charles Dutoit), bei den Münchner Philharmonikern (Hugh Wolff), beim Philharmonia Orchestra (Alexander Briger) sowie eine Konzerttournee mit den Göteborger Sinfonikern (Mario Venzago). Viviane Hagner widmet ihre Virtuosität der Interpretation des zentralen Konzertrepertoires, tritt aber auch für zeitgenössische, vernachlässigte oder unentdeckte Musik ein. 2002 spielte sie die Uraufführung des Violinkonzerts von Unsuk Chin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Kent Nagano und machte anschließend das Werk auch in den USA bekannt. 2006 spielte sie die Weltpremiere des Violinkonzerts von Simon Holt mit dem BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Jonathan Nott. Als engagierte Kammermusikerin tritt Viviane Hagner regelmäßig bei renommierten internationalen Festivals in Schleswig-Holstein, Salzburg, Marlboro, New York und Ravinia auf. In dieser Spielzeit stehen neben vielen weiteren Auftritten ein Japan-Gastspiel mit dem WDR Sinfonieorchester und Semyon Bychkov sowie eine Spanien-Tournee mit dem Royal Philharmonic Orchestra und Pinchas Zukerman auf dem Programm. Viviane Hagner ist Artist in Residence bei den diesjährigen Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Preisträgerin des Burletti Buitoni Trust Awards 2004. Sie spielt die so genannte "Sasserno"-Stradivari aus dem Jahr 1717, eine Leihgabe der Nippon Music Foundation.

Karten gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), www.ndrticketshop.de, E-Mail: ticketshop@ndr.de.

22. Mai 2009 / JS

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