Stand: 30.04.2009 12:19 Uhr

Gerichtsvollzieher: Porträt eines ungeliebten Berufstandes

Sendetermin: Montag, 4. Mai, 23.00 Uhr, NDR Fernsehen

Er kommt immer dann, wenn die Schuldner kein Geld mehr haben: Gerichtsvollzieher Dirk Wolowski. Aber er ist auch Sozialarbeiter, Seelsorger, Psychologe. Natürlich nicht im Hauptberuf, aber für seine Schäfchen, wie er sie nennt. Er kümmert sich, wenn Schuldner den Überblick verloren haben, und vermittelt Kontakte zu Hilfseinrichtungen, Schuldnerberatungen oder zum Arbeitsamt. "Ich bin Puffer zwischen Gläubiger und Schuldner, es muss für beide Seiten eine gangbare Lösung geben", sagt Wolowski.

Die NDR Dokumentation "Gepfändet - Wenn das Leben wegbricht" von Klaus Balzer bricht mit dem klassischen Bild des Gerichtsvollziehers als Geldeintreiber. Natürlich soll der Gläubiger sein Geld bekommen, aber nicht auf Kosten einer zerstörten Existenz. Wolowski, der im Hamburger Schanzenviertel unterwegs ist, bewegt sich mitunter auf einem schmalen Grat zwischen erlaubtem und unerlaubtem Handeln. "Gepfändet" zeichnet ein Bild eines ungeliebten Berufsstandes, das nachdenklich macht: über den Beruf und den Zustand unserer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen in die Schuldenfalle getrieben werden.


30. April 2009/IB

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldungndr3762.html