Stand: 06.04.2009 14:13 Uhr

Einfach genial - NDR Sinfonieorchester mit Werken von Lutos³awski, Mozart und Dvorák

Konzerte: Freitag, 17. April, 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg Sonnabend, 18. April, 19.30 Uhr, Musik- und Kongresshalle Lübeck Sendetermine: Freitag, 17. April, 20.00 Uhr, live auf NDR Kultur Sonntag, 19. April, 11.00 Uhr, NDR Kultur

Am Freitag, 17. April, um 20.00 Uhr in der Hamburger Laeiszhalle und am Sonnabend,
18. April, um 19.30 Uhr in der Lübecker Musik- und Kongresshalle treffen im Rahmen eines Konzerts des NDR Sinfonieorchesters unter der Leitung von Thomas Hengelbrock drei Komponisten aus drei Jahrhunderten aufeinander: Witold Lutos³awski, Wolfgang Amadeus Mozart und Antonín Dvoøák. Was sie miteinander verbindet ist ihr Genie für das Einfache, das in der Kunst so schwer machbar ist. Ob Moderne, Klassik oder Romantik - Prägnanz der musikalischen Formulierung, Klarheit der Form und eine im besten Sinne des Wortes verstandene Popularität zieht sich durch die Werke dieses Abends. Eine Einführung gibt Habakuk Traber am 17. April um 19.00 Uhr im E-Saal der Laeiszhalle.

In der "Novelette für Orchester" zeigt sich die Vielschichtigkeit der Klangsprache von Witold Lutos³awski: Die Aufmerksamkeit des Hörers wird in diesem Werk von außergewöhnlich bunter Klangausstattung gefesselt - einem Ergebnis origineller Verbindungen von Instrumentalgruppen und einzelnen Instrumenten des Orchesters. Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert für Klavier und Orchester B-Dur KV 456 gehört zu den beliebtesten Werken des Wiener Komponisten und offenbart die schier unendliche Fantasie ihres Schöpfers. Die kanadische Pianistin Angela Hewitt gibt mit diesem Werk ihr NDR Debüt. Antonín Dvoøáks Neunte Sinfonie "Aus der Neuen Welt" ist eine der populärsten Sinfonien überhaupt. Dvoøák hat das Werk während seines USA-Aufenthaltes geschrieben und darin viele Elemente der amerikanischen Folklore, wie Indianergesänge oder Spirituals, integriert. Der Komponist wurde nach der Uraufführung in der New Yorker Carnegie Hall als Begründer eines eigenständigen "amerikanischen" Musikstils gefeiert.




Die Künstler:

Das NDR Sinfonieorchester, zukünftig "Orchestra in Residence" der Elbphilharmonie, wurde 1945 als eines der ersten großen deutschen Rundfunkorchester gegründet. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang prägte der erste Chefdirigent Hans Schmidt-Isserstedt das künstlerische Profil des Orchesters. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf der Präsentation zeitgenössischer Werke. Dirigenten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez oder Krzysztof Penderecki leiteten wichtige Uraufführungen. Ab Anfang der 80er-Jahre erreichte die 20-jährige intensive Zusammenarbeit des Orchesters mit Günter Wand eine ähnliche Bedeutung wie die Ära Schmidt-Isserstedt. Die Reihe der Chefdirigenten wurde in den 90er-Jahren zunächst mit Sir John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt fortgesetzt. 1998 wurde Christoph Eschenbach in diese Position berufen. Seit Beginn der Saison 2004/05 setzt Christoph von Dohnányi die Tradition bedeutender Persönlichkeiten in der Chefposition des Orchesters fort. Neben ihm nimmt Alan Gilbert die Position des Ersten Gastdirigenten ein.

Thomas Hengelbrock wird von der Saison 2011/2012 an die Position des Chefdirigenten des NDR Sinfonieorchesters übernehmen. In der Nachfolge von Christoph von Dohnányi wird er zunächst für drei Jahre an der Spitze des Orchesters stehen. Hengelbrock hat sich sein Repertoire gleichsam chronologisch von der Alten Musik bis zur Gegenwart erarbeitet. Grundlegende künstlerische Impulse erhielt er durch seine Assistenztätigkeiten bei Witold Lutos³awski, Mauricio Kagel und Antal Dorati sowie durch sein Mitwirken in Nikolaus Harnoncourts Ensemble Concentus musicus. Hengelbrock wurde zunächst als herausragender Vertreter historischer Aufführungspraxis bekannt. Mit der Gründung des Freiburger Barockorchesters 1985 und des Balthasar­Neumann­Ensembles war er maßgeblich daran beteiligt, die Aufführungspraxis Alter Musik auf Originalinstrumenten in Deutschland dauerhaft zu etablieren. Musikwissenschaftlicher Forscherdrang, Lust an der Ausgrabung vergessener Meisterwerke, unkonventionelle Programmgestaltung und interpretatorische Experimentierfreude wurden zu Markenzeichen seiner Arbeit, die sich seit Mitte der 90er-Jahre mehr und mehr auch dem Repertoire des 19. und 20. Jahrhunderts zuwandte. Neben seinen eigenen Ensembles widmete er sich als Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie und dem Feldkirch Festival, als Musikdirektor arbeitete er an der Wiener Volksoper. Regelmäßig dirigiert Thomas Hengelbrock an der Pariser Opéra de Bastille, ist im Festspielhaus Baden­Baden mit spektakulären Produktionen zu einem der wichtigsten Protagonisten geworden und wird in den kommenden Jahren Neuproduktionen an weiteren großen Opernhäusern leiten. 2011 debütiert er mit einer Neuproduktion von "Tannhäuser" bei den Bayreuther Festspielen. Gastdirigate führen ihn zum BR Symphonieorchester, den Münchener Philharmonikern, dem Chamber Orchestra of Europe und zu den Sinfonieorchestern des WDR und des SWR Stuttgart.
Angela Hewitt begann mit drei Jahren Klavier zu spielen und trat mit vier erstmals öffentlich auf. Mit fünf gewann sie ihr erstes Stipendium, mit neun gab sie ihr erstes Konzert beim Royal Conservatory of Music in Toronto, wo sie später studierte. 1978 gewann sie den ersten Preis beim Viotti-Wettbewerb in Italien und war unter den Preisträgern bei den Bach-Wettbewerben in Leipzig und Washington D. C. sowie beim Schumann-Wettbewerb in Zwickau, dem Casadeus-Wettbewerb in Cleveland und dem Dino Ciani-Wettbewerb in Mailand. Weiterhin gewann sie 1985 den Internationalen Bach-Wettbewerb in Toronto. Heute hat sich Angela Hewitt nicht zuletzt durch ihre preisgekrönten CD-Aufnahmen als eine der bedeutendsten Bach-Interpretinnen etabliert, wobei ihre Diskografie ein umfassendes Repertoire belegt - mit Musik von Couperin über Chopin und Ravel bis hin zu Werken von Granados und Messiaen. Auch die Saison 2008/2009 führt Angela Hewitt auf die großen internationalen Konzertpodien von London bis Hongkong. Weitere Ziele sind u. a. New York, Florenz, Boston, Chicago und Washington. In Deutschland wird sie mit Soloabenden in Düsseldorf, Berlin, Dresden und München zu hören sein. Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten waren ihre Debüts in der New Yorker Carnegie Hall, im Amsterdamer Concertgebouw und beim Cleveland Orchestra sowie eine Nordamerika-Tournee mit dem Australian Chamber Orchestra. Rezitale gab sie u. a. bei den Festivals in Edinburgh, Osaka, Prag, Hongkong, Schleswig-Holstein, Brescia/Bergamo und Oslo. Angela Hewitt ist Mitglied in der Royal Society of Canada. 2006 wurde sie von Königin Elisabeth II. zum "Officer of the Order of the British Empire" ernannt.

Karten für Hamburg gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro* im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de. Karten für Lübeck von 12,50 Euro bis 34 Euro* sind an der Konzertkasse bei Weiland, Tel.: 0451/7 02 320, online unter www.konzertkasse-luebeck.de sowie in der Musik- und Kongresshalle (Haupteingang) bei tips & Tickets, Tel.: 0451-790 44 00, erhältlich.

www.ndrsinfonieorchester.de

6. April 2009 / JS

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldungndr3606.html