Stand: 17.03.2009 15:59 Uhr

Mutter der verstorbenen Lara spricht erstmals im Fernsehen über den Tod ihrer Tochter

Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "Menschen und Schlagzeilen" Sendetermin: Mittwoch, 18. März, 21.00 Uhr, NDR Fernsehen

Der Fall der möglicherweise verhungerten neun Monate alten Lara-Mia aus Hamburg-Wilhelmsburg hat die Menschen in Norddeutschland aufgewühlt. Dabei wird auch die Frage zu klären sein, welche Verantwortung das Jugendamt trägt. In einem Exklusiv-Interview mit "Menschen und Schlagzeilen" spricht die Mutter des verstorbenen Mädchens nun erstmals im Fernsehen über ihre Gefühle nach dem Tod ihrer Tochter.

Jessica R. sagte Reportern von "Menschen und Schlagzeilen": "Ich bin zu jung Mutter geworden. Mit 17. Das war einfach zu früh. Deswegen haben das Jugendamt und ich beschlossen, dass ich eine Betreuung bekomme, die mir hilft." Über den Kontakt zu der Sozialpädagogin, die bei der Erziehung von Lara helfen sollte, sagt Jessica R.: "Sie kam zu mir und hat die Kleine angeguckt, hat mit der Kleinen geredet, gespielt und das war´s dann eigentlich auch." Inzwischen ermittelt die Polizei gegen die sozialpädagogische Betreuerin der Familie wegen der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Im Interview mit "Menschen und Schlagzeilen" räumt Jessica R. ein, die letzten Vorsorgeuntersuchungen für ihr Kind nicht mehr wahrgenommen zu haben. Die Vorwürfe ihres Vaters und ihrer Schwestern, sie sei eine schlechte Mutter gewesen und habe sich nicht genügend um ihr Kind gekümmert, bestreitet Jessica R.: "Ich weiß es wirklich nicht, wie sie auf sowas kommen. (....) Sie haben Lara längere Zeit nicht gesehen (....). Sie (meine Schwestern, Anm. d. Red.) haben Lara am 15. Januar zuletzt gesehen und das nur für eine Stunde (...); sie konnten nicht sehen, wie ich mit dem Kind umgehe, was ich denke, was ich sage, das wussten sie alles nicht."

Der Tod ihrer neun Monate alten Tochter kann die heute 18-Jährige noch nicht fassen: "Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich steck hier in der Wohnung fest. Wenn ich rausgehe, werde ich gleich überall angesprochen oder angeguckt. Es ist unglaublich schwer, man denkt 24 Stunden an die Kleine, wie sie da lag, wie sie gelacht hat, wie sie geredet hat. Da ist einfach Leere in meinem Herzen, das ist, als wenn man innerlich aufgefressen wird. Das ist unglaublich schwer."

Das ganze Interview ist am Mittwoch, 18. März, ab 21.00 Uhr in der Sendung "Menschen und Schlagzeilen" im NDR Fernsehen zu sehen.

17. März 2009/JS

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