Stand: 23.01.2009 10:42 Uhr

"Das Gespräch" auf NDR Kultur: der Regisseur Claude Lanzmann befragt von Natascha Freundel

Sendung: Sonnabend, 24. Januar, 18.00 Uhr

Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Ein symbolträchtiges Datum, das in dem wohl wahrhaftigsten Film über die Vernichtung der europäischen Juden nicht vorkommt: "Shoah", das neuneinhalbstündige Monumentalwerk des französischen Regisseurs Claude Lanzmann von 1985, interessiert sich ausschließlich für die Details des Massenmordes. Lanzmann verzichtete in der zwölfjährigen Arbeit an diesem Film auf jedes Archivmaterial. Er befragte stattdessen Opfer, Täter und Zuschauer der Shoah und filmte die polnischen Schauplätze.

Im Gespräch mit Natascha Freundel in Paris, zu hören am Sonnabend, 24. Januar, ab 18.00 Uhr auf NDR Kultur, schildert der 83-jährige Claude Lanzmann seinen Werdegang. Bevor er seinen ersten Film "Pourquoi Israel" ("Warum Israel", 1973) fertigstellte, kämpfte er als junger Mann in der Résistance, studierte Philosophie und unterrichtete an der Freien Universität Berlin. Lanzmann erzählt von der halluzinatorischen Wahrheitssuche während der Arbeit an "Shoah" und verteidigt die heutigen Militäreinsätze Israels: "Die Shoah war nicht nur ein Massaker an Unschuldigen, sie war auch ein Massaker an wehrlosen Menschen. Und die Tatsache, dass es den Israelis gelungen ist, eine eigene Armee aufzubauen, geht genau darauf zurück." Lanzmanns Filme "Pourquoi Israel" und "Shoah" sind im Frühjahr 2008 neu auf DVD erschienen, im Juni kommt sein Werk über die israelische Armee, "Tsahal", auf DVD heraus.


23. Januar 2009 / JS

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