Zum 95. Geburtstag des ehemaligen Kanzlers: "Die Willy-Brandt-Nacht"
Sendetermin: Mittwoch, 17. Dezember, ab 0.00 Uhr, NDR Fernsehen
Am 18. Dezember 2008 wäre Willy Brandt 95 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmet das NDR Fernsehen dem großen Sozialdemokraten, der als Kanzler der Ostpolitik Geschichte geschrieben hat, eine ganze Programm-Nacht - von Mittwoch, 17. Dezember, auf Donnerstag, 18. Dezember. Moderiert wird die "Willy-Brandt-Nacht" von Denes Törzs.
Den Auftakt macht um 0.00 Uhr eine 60-minütige Film-Collage über den "Kanzler und Weltbürger" von Philipp Menn und Ulrich Semler. Darin beschreiben Brandt-Kenner - unterstützt durch prägnante Szenen aus den Fernseharchiven - den Entspannungspolitiker und Kanzler der Ostpolitik, den SPD-Vorsitzenden und "Liebling der Genossen", aber auch den privaten Brandt, seinen Rücktritt im Zusammenhang der Guillaume-Affäre sowie seine späten Jahre als Vorsitzender der Sozialistischen Internationale. Zu den Protagonisten zählen Brandts Redenschreiber Klaus Harpprecht, sein Biograf Peter Merseburger, Brandts Sohn, der Historiker Prof. Peter Brandt, Alt-Kanzler Gerhard Schröder und SPD-Chef Franz Müntefering. Auch die Journalisten Friedrich Nowottny und Frank Schirrmacher sind dabei. Auf die Frage, ob Willy Brandt immer noch als "Leitfigur" und "Vorbild" gesehen werden kann, finden alle Interviewten sehr unterschiedliche und interessante Antworten.
Im weiteren Verlauf der Willy-Brandt-Nacht zeigt der NDR ab 1.00 Uhr die zweiteilige Dokumentation von Peter Merseburger: "Willy Brandt - Eine Jahrhundertgestalt". In dieser zeichnet der ehemalige NDR Redakteur und Panorama-Chef die Biografie Brandts nach und arbeitet die Höhepunkte wie auch Tiefpunkte seiner politischen Karriere heraus.
Am Schluss der Willy-Brandt-Nacht stehen die zweiffellos dramatischsten Momente seines Politikerlebens, Brandts letzte Tage im Kanzleramt. In dem herausragenden dreistündigen Fernsehfilm "Im Schatten der Macht" (ab 2.30 Uhr) stellte sie Regisseur Oliver Storz 2005 nach. Hauptthema ist die so genannte Guillaume-Affäre, die Willy Brandt schließlich zum Rücktritt veranlasste. Doch nicht minder spannend stellt das Doku-Drama auf dem Hintergrund der Staatsaffäre um den "DDR-Super-Spion" die verwickelten persönlichen Beziehungen innerhalb der damaligen "SPD-Troika" dar, also im SPD-Dreigestirn Schmidt-Wehner-Brandt.
15. Dezember 2008/IB
