Stand: 17.11.2008 16:47 Uhr

NDR Sinfonieorchester: Begegnungen mit Wiener Meistern

Konzerte: Sonntag, 30. November, 11.00 Uhr, Montag, 1. Dezember, 20.00 Uhr, Großer Saal, Laeiszhalle Einführungsveranstaltung: 1. Dezember, 19.00 Uhr, E-Saal, Laeiszhalle

Der 1980 geborene amerikanische Pianist Jonathan Biss besitzt das Musiker-Gen:
Für seine Großmutter, Raya Garbousova, schrieb Samuel Barber sein Cello-Konzert.
Die Eltern, Miriam Fried und Paul Biss, sind beide Geiger. Nach dem Studium bei Leon Fleisher gelang es Jonathan Biss innerhalb kürzester Zeit, mit seinem virtuosen und zugleich einfühlsamen Spiel in den Kreis der führenden Pianisten seiner Generation aufzusteigen.

Am Sonntag, 30. November, 11.00 Uhr und am Montag, 1. Dezember, 20.00 Uhr spielt der junge Pianist zusammen mit dem NDR Sinfonieorchester unter der Leitung des amerikanischen Dirigenten James Conlon in der Laeiszhalle einen Klassiker der Klavierliteratur: das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19 von Ludwig van Beethoven.

Zwei weitere Wiener Komponisten stehen ebenfalls auf dem Programm: zu Beginn die Sinfonie D-Dur KV 297 von Wolfgang Amadeus Mozart und nach der Pause Alexander von Zemlinskys märchenhafte sinfonische Tondichtung "Die Seejungfrau". Zemlinsky hat in diesem Werk seine unerfüllte Liebe zu Alma Schindler (der späteren Ehefrau Gustav Mahlers) musikalisch verarbeitet. Bei Zemlinskys Musik ist James Conlon ganz in seinem Element. Seit er "Die Seejungfrau" eines Nachts im Autoradio hörte, kann der Dirigent von dieser märchenhaften Klangkunst nicht mehr lassen - eine hochgradig ansteckende Begeisterung.


Die Künstler:

Das NDR Sinfonieorchester, zukünftig "Orchestra in Residence" der Elbphilharmonie, wurde 1945 als eines der ersten großen deutschen Rundfunkorchester gegründet. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang prägte Hans Schmidt-Isserstedt, der erste Chefdirigent, das künstlerische Profil des Orchesters. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires liegt ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit auch auf der Präsentation zeitgenössischer Werke. Dirigenten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez oder Krzysztof Penderecki leiteten wichtige Uraufführungen. Ab Anfang der 80er-Jahre erreichte die 20-jährige intensive Zusammenarbeit des Orchesters mit Günter Wand eine ähnliche Bedeutung wie die Ära Schmidt-Isserstedt. Wand hat bis zu seinem Tod im Jahr 2002 die künstlerische Arbeit des NDR Sinfonieorchesters besonders geprägt.
Die Reihe der Chefdirigenten wurde in den Neunzigern zunächst mit Sir John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt fortgesetzt. 1998 wurde Christoph Eschenbach in diese Position berufen. Seit Beginn der Saison 2004/05 setzt Christoph von Dohnányi die Tradition bedeutender Dirigentenpersönlichkeiten in der Chefposition des Orchesters fort. Neben ihm nimmt Alan Gilbert, designierter Music Director des New York Philharmonic, die Position des ersten Gastdirigenten ein.

James Conlon, 1950 in New York geboren, studierte an der renommierten Juilliard School und debütierte mit 24 Jahren beim New York Philharmonic Orchestra. Seitdem hat er nahezu jedes bedeutende Orchester der Vereinigten Staaten und Kanadas dirigiert und war über einen Zeitraum von 30 Jahren regelmäßiger Gastdirigent an der Metropolitan Opera. James Conlon hat gegenwärtig das Amt des Music Director der Los Angeles Opera inne, ist Music Director des Ravinia Festivals, der Sommerresidenz des Chicago Symphony Orchestra, und tritt 2009 seine 30. Spielzeit als Music Director des Cincinnati May Festival an. Conlon war Principal Conductor der Opéra National de Paris (1995 - 2004), Generalmusikdirektor der Stadt Köln (1989 - 2002) und Music Director der Rotterdamer Philharmoniker (1983 - 1991). Der Ehrendoktor der Juilliard School wurde u. a. von der American Liszt Society ausgezeichnet und erhielt den Premio Galileo 2000 Award, den Internationalen Alexander-Zemlinsky-Preis sowie den Crystal Globe Award von der Anti-Defamation League für seinen Einsatz für das Werk von Komponisten, die im Dritten Reich verfolgt wurden. 1996 ernannte ihn der französische Kulturminister zum Officier dans l´Ordre des Arts et des Lettres, im Jahr 2002 wurde er mit dem Légion d´Honneur, der höchsten Auszeichnung Frankreichs, geehrt.

Schon früh hat sich der junge amerikanische Pianist Jonathan Biss einen internationalen Ruf als herausragender Musiker erworben. Seine stetig wachsende internationale Karriere gründet auf seinen Orchesterkonzerten und Soloabenden in Nordamerika und Europa und nicht zuletzt auch auf seinen CD-Veröffentlichungen, die von Presse und Publikum mit großem Zuspruch aufgenommen werden. Biss hat mit bedeutenden Dirigenten wie Barenboim, Conlon, Levine, Maazel, Marriner, Slatkin und Tilson-Thomas gearbeitet. Er gastiert bei den großen Orchestern der USA wie Boston Symphony, Metropolitan Opera Orchestra, Chicago Symphony, Los Angeles und New York Philharmonic, The Philadelphia Orchestra und San Francisco Symphony Orchestra. In Europa konzertierte er mit dem BBC Symphony, dem BBC Philharmonic, dem DSO Berlin, den Rotterdamer Philharmonikern, dem Tonhalle Orchester Zürich, den Münchner Philharmonikern sowie der Staatskapelle Berlin. Er tritt bei renommierten Festivals auf, u. a. bei den Salzburger und Luzerner Festspielen, den Salzburger Mozartwochen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Beethovenfest Bonn. Jonathan Biss ist Preisträger des Gilmore Young Artistic Award (2002), des Borletti-Buitoni Trust Award (2003) und des Leonard Bernstein Award (2005). Er war der erste und bislang einzige Amerikaner, der für das "BBC New Generation Artist Scheme" ausgewählt wurde.

Karten zu 9 bis 41 Euro (zzgl. 10 Prozent Vorverkaufsgebühr) gibt es im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de, online unter www.ndrticketshop.de.

www.ndrsinfonieorchester.de


17. November 2008 / JS

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