Virtuose am Schlagzeug: Martin Grubinger spielt mit dem NDR Sinfonieorchester
Konzerte: Sonntag, 2. November, 11.00 Uhr, Montag, 3. November, 20.00 Uhr, Großer Saal, Laeiszhalle Einführung: Montag, 3. November, 19.00 Uhr, Kleiner Saal Sendung: Sonntag, 2. November, 11.00 Uhr live auf NDR Kultur
Er ist einer der besten Schlagzeuger der Welt: der 25-jährige Österreicher Martin Grubinger. Doch er liefert nicht etwa das rhythmische Gerüst für eine Rock- oder Jazzband, sondern tritt als Percussion-Virtuose in klassischen Konzerten auf, begleitet von Streichern und Bläsern. Dabei reicht sein Instrumenten-Ensemble von Pauke, Trommel, Becken, Vibraphon und Marimbaphon über Stabspielsinstrumente bis hin zu japanischer und afroamerikanischer Percussion. Bei Konzerten von Martin Grubinger wird Musik zur Klangaktion, zum visuellen Klangerlebnis - Musik zum Hören und Sehen.
Zwei Tage nachdem er seine Kunst im Rahmen zweier Werkstattkonzerte in der Reihe "Konzert statt Schule" Hamburger Schülern vermittelt hat, steht Martin Grubinger am Sonntag, 2. November, um 11.00 Uhr und Montag, 3. November, um 20.00 Uhr mit dem NDR Sinfonieorchester auf der Bühne des Großen Saals der Laeiszhalle. Dabei trifft der Multipercussionist auf den jungen lettischen Dirigenten Andris Nelsons, eines der herausragendsten Talente der neuen Dirigentengeneration und mit Beginn der aktuellen Spielzeit Chef des City of Birmingham Symphony Orchestra. Unter seiner Leitung spielt Grubinger das Konzert für Schlagzeug und Orchester op. 23 von Bruno Hartl. Zwei weitere faszinierende Werke stehen auf dem Programm: "Le Corsaire" op. 21 von Hector Berlioz und Igor Stravinskys "Petruschka" mit der Solistin Ulrike Payer am Klavier.
Das Konzert am Sonntag ist live auf NDR Kultur zu hören.
Die Künstler:
Das NDR Sinfonieorchester, zukünftig "Orchestra in Residence" der Elbphilharmonie, wurde 1945 als eines der ersten großen deutschen Rundfunkorchester gegründet. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang prägte Hans Schmidt-Isserstedt, der erste Chefdirigent, das künstlerische Profil des Orchesters. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires liegt ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit auch auf der Präsentation zeitgenössischer Werke. Dirigenten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez oder Krzysztof Penderecki leiteten wichtige Uraufführungen. Ab Anfang der 80er-Jahre erreichte die 20-jährige intensive Zusammenarbeit des Orchesters mit Günter Wand eine ähnliche Bedeutung wie die Ära Schmidt-Isserstedt. Wand hat bis zu seinem Tod im Jahr 2002 die künstlerische Arbeit des NDR Sinfonieorchesters besonders geprägt. Die Reihe der Chefdirigenten wurde in den Neunzigern zunächst mit Sir John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt fortgesetzt. 1998 wurde Christoph Eschenbach in diese Position berufen. Seit Beginn der Saison 2004/05 setzt Christoph von Dohnányi die Tradition bedeutender Dirigentenpersönlichkeiten in der Chefposition des Orchesters fort. Neben ihm nimmt Alan Gilbert, designierter Music Director des New York Philharmonic, die Position des ersten Gastdirigenten ein.
Martin Grubinger, 1983 in Salzburg geboren, studierte am Bruckner-Konservatorium in Linz sowie am Mozarteum seiner Heimatstadt. Bereits als Jugendlicher machte er bei internationalen Wettbewerben auf sich aufmerksam. So war er der jüngste Finalist der World Marimba Competition im japanischen Okaya und stand im Finale beim EBU Wettbewerb in Norwegen. Seitdem trat Grubinger europaweit mit Recitals und Konzerten in renommierten Konzertsälen und bei Festivals auf. 2006 begeisterte er Publikum und Presse mit seinem Projekt "The Percussive Planet" beim Beethovenfest Bonn. Im gleichen Jahr gastierte er beim Wiener Musikverein mit dem Radio -Symphonieorchester Wien unter John Axelrod. Im Sommer 2007 wurde Martin Grubinger im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit dem "Bernstein Award" ausgezeichnet. Eine Einladung für eine Tournee mit dem Festival Orchester unter Eschenbach im Sommer 2008 folgte unmittelbar. Für die Saison 2007/2008 wurde Martin Grubinger auf Vorschlag des Wiener Konzerthauses für den renommierten Konzertzyklus "Rising Stars" ausgewählt, wo er als Solist unter anderem in Köln, Paris, Luxemburg, Amsterdam, Brüssel, Birmingham, Stockholm, Athen und New York auftritt. Weitere Engagements führten ihn zu den Münchner und Hamburger Philharmonikern, zum Mozarteum Orchester Salzburg, Sinfonie Orchester Luzern und Bergen Philharmonic Orchestra. Im Rahmen des Brass & Percussion Festivals ist er in der Suntory Hall in Tokyo aufgetreten.
Andris Nelsons - seit 2006/2007 Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie - übernimmt mit Beginn der Spielzeit 2008/2009 das Amt des Music Director des City of Birmingham Symphony Orchestra. Bis heute hat der lettische Dirigent von jedem Orchester, das er geleitet hat (u. a. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, BBC Philharmonic Orchestra), eine Wiedereinladung erhalten. Wichtige Stationen der kommenden Saisons sind seine Debüts beim Concertgebouw Orkest, dem Radio Symphonieorchester Wien und dem Orchestre National de France. Zudem wird er in der kommenden Spielzeit dreimal in den USA zu hören sein: mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem Cleveland Orchestra und dem Pittsburgh Symphony. Andris Nelsons arbeitet mit Solisten wie Sarah Chang, Håkan Hardenberger, Gidon Kremer, Mischa Maisky, Olli Mustonen und Baiba Skride zusammen. 1978 in Riga geboren, wuchs Andris Nelsons in einer Musikerfamilie auf und begann seine Karriere als Trompeter im Orchester der Lettischen Nationaloper, außerdem erhielt er diverse Preise als Sänger. 2001 wurde er mit dem renommierten Großen Lettischen Musikpreis für herausragende Leistungen ausgezeichnet. Im selben Jahr schloss er sein Studium in Riga ab und ging nach St. Petersburg, um dort bei Prof. Alexander Titov seine Ausbildung fortzusetzen. Seit 2002 studiert er privat bei Mariss Jansons.
Karten zu 9* bis 41* gibt es im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de, online unter www.ndrticketshop.de, an den bekannten Vorverkaufstellen und an der Abendkasse.
www.ndrsinfonieorchester.de
20. Oktober 2008 / JS
