NDR Sinfonieorchester: Sibelius´ Violinkonzert mit Solist Frank Peter Zimmermann
Konzert: Freitag, 19. September, 20.00 Uhr, Großer Saal, Laeiszhalle Einführungsveranstaltung: 19.00 Uhr, Kleiner Saal, Laeiszhalle Sendung: Montag, 29. September, 20.05 Uhr, NDR Kultur
Im Alter von sechs Jahren schrieb Frank Peter Zimmermann in sein erstes Schulheft: "Ich will ein Weldgeiger werden." Das Wort "Weltgeiger" hatte er auf einer Porträt-Platte mit Leonid Kogan gelesen, seinem ersten Vorbild. Heute ist Frank Peter Zimmermann einer der weltweit gefragtesten Violinisten, obwohl - oder gerade weil - er kein Wunderkind war. Rückblickend betrachtet sich der international renommierte Geiger als "ganz normalen Jungen, der sich musikalisch stetig weiterentwickelt hat."
Am Freitag, 19. September, wird Frank Peter Zimmermann ab 20.00 Uhr gemeinsam mit dem von Christoph von Dohnányi geleiteten NDR Sinfonieorchester im Großen Saal der Laeiszhalle den Solopart in Jean Sibelius´ berühmtem Violinkonzert übernehmen - einem romantischen Virtuosenkonzert, in dem sich das Soloinstrument in lyrischem Tonfall durchgehend vom dunkel getönten Orchesterpart abhebt. Vor Sibelius´ Konzert erklingt Ludwig van Beethovens "Egmont"-Ouvertüre, ein dramatisches Werk, das auf die Kernpunkte von Goethes gleichnamigem Trauerspiel Bezug nimmt. Nach der Pause hat Christoph von Dohnányi Johannes Brahms´ Zweite Sinfonie aufs Programm gesetzt. Über das Werk schrieb Eduard Hanslick nach der erfolgreichen Wiener Premiere: "Brahms´ neue Symphonie leuchtet in gesunder Frische und Klarheit. (...) Als ein unbesiegbarer Beweis steht dies Werk da, daß man nach Beethoven noch Symphonien schreiben kann, obendrein in alten Formen, auf den alten Grundmauern."
NDR Kultur sendet das Konzert am Montag, 29. September, um 20.05 Uhr.
Die Künstler:
Das NDR Sinfonieorchester, zukünftig "Orchestra in Residence" der Elbphilharmonie, wurde 1945 als eines der ersten großen deutschen Rundfunkorchester gegründet. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang prägte Hans Schmidt-Isserstedt, der erste Chefdirigent, das künstlerische Profil des Orchesters. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires liegt ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit auch auf der Präsentation zeitgenössischer Werke. Dirigenten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez oder Krzysztof Penderecki leiteten wichtige Uraufführungen. Ab Anfang der 80er-Jahre erreichte die 20-jährige intensive Zusammenarbeit des Orchesters mit Günter Wand eine ähnliche Bedeutung wie die Ära Schmidt-Isserstedt. Wand hat bis zu seinem Tod im Jahr 2002 die künstlerische Arbeit des NDR Sinfonieorchesters besonders geprägt.
Die Reihe der Chefdirigenten wurde in den Neunzigern zunächst mit Sir John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt fortgesetzt. 1998 wurde Christoph Eschenbach in diese Position berufen. Seit Beginn der Saison 2004/05 setzt Christoph von Dohnányi die Tradition bedeutender Dirigentenpersönlichkeiten in der Chefposition des Orchesters fort. Neben ihm nimmt Alan Gilbert, designierter Music Director des New York Philharmonic, die Position des ersten Gastdirigenten ein.
Christoph von Dohnányi, geboren in Berlin, begann zunächst ein Jurastudium in München und wechselte nach zwei Jahren an die Münchner Musikhochschule. Bei seinem Großvater, Ernst von Dohnányi, setzte er sein Studium an der Florida State University fort. 1953 wurde er von Sir Georg Solti zum Dirigenten und Korrepetitor an die Oper Frankfurt berufen. Im Alter von 27 Jahren wurde er in Lübeck der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands, bevor er die Stelle des Chefdirigenten beim WDR Sinfonieorchester Köln antrat. Seine weitere Karriere führte ihn nach Frankfurt, wo er Generalmusikdirektor und später Operndirektor wurde, und 1978 nach Hamburg, wo er als Intendant und Chefdirigent die Oper leitete. 1981 dirigierte Dohnányi erstmals das Cleveland Orchestra, dem er 20 Jahre lang vorstehen sollte, zuerst als Music Director designate und dann von September 1984 bis August 2002 als Music Director.
Mit Beginn der Saison 2004/05 übernahm Dohnányi die Position des Chefdirigenten beim NDR Sinfonieorchester. Gemeinsam mit dem Orchester folgt er zahlreichen Einladungen in die großen Musikmetropolen der Welt, u. a. nach Wien, Paris, Madrid, Tokio und New York sowie zu den Festivals in Luzern und den BBC Proms in London. Im Oktober steht eine Tournee nach China und Taiwan an.
Geboren 1965 in Duisburg, begann Frank Peter Zimmermann im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel und gab bereits mit zehn Jahren sein erstes Konzert mit Orchester. Im November 2005 feierte er sein 30-jähriges Bühnenjubiläum. Nach Studien bei Valery Gradow, Saschko Gawriloff und Hermann Krebbers begann 1983 sein kontinuierlicher Aufstieg zur Weltelite. Frank Peter Zimmermann gastierte bei allen wichtigen Festivals und bei allen berühmten Orchestern und Dirigenten in der Alten und Neuen Welt. Neben seinen zahlreichen Orchesterengagements ist Frank Peter Zimmermann regelmäßig in Kammermusikkonzerten auf den großen Podien zu hören. Seine Interpretationen des klassischen, romantischen und des Repertoires des 20. Jahrhunderts setzen Maßstäbe und finden in der Fachwelt und beim Publikum größte Anerkennung. Zu seinen regelmäßigen Kammermusikpartnern zählen die Pianisten Enrico Pace und Christian Zacharias sowie der Cellist Heinrich Schiff.
Karten zu 9* bis 41* gibt es im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de, online unter www.ndrticketshop.de, an den bekannten Vorverkaufstellen und an der Abendkasse.
www.ndrsinfonieorchester.de
9. September 2008/JS