NDR Koproduktion "Der Weltgerechtigkeitsbasar" erhält Robert-Geisendörfer-Preis
Das Feature "Der Weltgerechtigkeitsbasar - Der Fall 'Bhutan' und der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen" von Jörn Klare, 2007 produziert vom Deutschlandfunk in Koproduktion mit dem NDR, wird am 17. September in München mit dem Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet. Der Medienpreis der Evangelischen Kirche wird im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910 - 1976) vergeben. In der Kategorie "Allgemeine Programme" ehrt die Jury jährlich zwei Fernseh- und zwei Radioproduktionen, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zum guten Miteinander beitragen.
Zum Inhalt des Features: Ratan Gazmere ist Bhutanese. Seine Heimat, ein kleines, absolut regiertes Königreich zwischen Indien und China, darf er seit 15 Jahren nicht betreten. Gazmere ist Opfer ethnischer Säuberung. 1989 saß Ratan Gazmere in der Todeszelle, wurde gefoltert und überlebte nur aufgrund einer Aktion von "Amnesty International". Heute lebt der 49-Jährige in Nepal. Einmal im Jahr reist er nach Genf, wohnt eine Woche lang in einer billigen Absteige und versucht, auf der Tagung des Rats für Menschrechte bei den Vereinten Nationen jemanden für das Problem zu interessieren. Er wartet auf langen Fluren darauf, dass jemand vorbeikommt, der Einfluss hat, versucht, Blickkontakt aufzubauen, in zwei kurzen Sätzen Interesse zu wecken für das Leid von 100.000 Menschen, die sein Schicksal teilen. Immer wieder telefoniert er, immer wieder wird er abgewimmelt, immer wieder probiert er es neu. Gazmere war inzwischen 15 Mal in Genf. Das Feature schildert den Alltag in der Politikfabrik der Vereinten Nationen, den Handel auf diesem "Basar" - kurz vor dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.
NDR Info wiederholt Jörn Klares Feature "Der Weltgerechtigkeitsbasar - Der Fall 'Bhutan´ und der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen" am Sonntag, 7. Dezember, um 11.05 Uhr.
2. September 2008/JS
