Stand: 24.01.2014 18:10 Uhr

NDR Rundfunkrat für multimediales Jugendangebot und neue "Sesamstraßen"-App

Das geplante medienübergreifende Programmangebot von ARD und ZDF für Jüngere, eine neue "Sesamstraßen"-App und die eigene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - u. a. mit diesen Themen hat sich der NDR Rundfunkrat in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr am 24. Januar in Hamburg befasst.

Multimediales Jugendangebot von ARD und ZDF

In einer Resolution plädiert der NDR Rundfunkrat für ein multimediales Programmangebot von ARD und ZDF für Jüngere. Es soll die vorhandenen jungen Radioprogramme mit neuen Angeboten für junge Nutzergruppen im Fernsehen und im Internet vernetzen. Aus Sicht des NDR Rundfunkrats reicht der gesetzte Finanzrahmen für ein gemeinsames trimediales Jugendangebot von ARD und ZDF aus. Noch offene Detailfragen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten können nach Auffassung des Gremiums zeitnah geklärt werden. Deshalb erwartet der Rundfunkrat, dass die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten auf ihrer Konferenz im März 2014 die staatsvertragliche Beauftragung des multimedialen Jugendangebots auf den Weg bringen. Der NDR Verwaltungsrat schloss sich der Rundfunkrats-Resolution inhaltlich an.

Ute Schildt, Vorsitzende des Rundfunkrats: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte Jugendliche bei ihren Nutzungsgewohnheiten abholen und sie bei der Themenfindung und Programmgestaltung aktiv einbeziehen. Es geht darum, jüngeren Zielgruppen qualitativ hochwertige Programmangebote zu machen und einem drohenden Generationenabriss entgegenzuwirken. Es besteht jetzt die Möglichkeit, ein junges crossmediales Angebot von ARD und ZDF zu realisieren. Diese Chance sollte nicht vertan werden."

Ulf Birch, Vorsitzender des Verwaltungsrats: "Alle Beteiligten sind sich im Grundsatz einig: Ein gemeinsames Jugendangebot wäre programmlich sinnvoll und im dargelegten finanziellen Rahmen machbar. Gemeinsam mit dem Rundfunkrat appelliert der Verwaltungsrat des NDR an die Entscheidungsträger in den Ländern, mit einer staatsvertraglichen Beauftragung den Weg für ein solches Angebot frei zu machen."

(Hinweis: Die Resolution ist im Wortlaut am Ende der Meldung beigefügt.)

"Sesamstraßen"-App

Der Rundfunkrat hat die Vorschläge zur Entwicklung einer "Sesamstraßen"-App zustimmend zur Kenntnis genommen. Mit der App soll das bestehende Internet-Angebot der "Sesamstraße" für Smartphones und Tablets optimiert werden. Ute Schildt: "Das Konzept, das wir zur Kenntnis genommen haben, beinhaltet z. B. interaktive Lernspiele, die Hörverständnis oder räumliches Denken bei Kindern fördern." Da die App ausschließlich Teile des bestehenden Angebots von sesamstrasse.de enthält, aber keine Inhalte darüber hinaus, ist für sie kein eigener Dreistufentest erforderlich.

Künftige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Rundfunkrats

Der Rundfunkrat erörterte eingehend die Frage seiner eigenen Darstellung in den Medien, insbesondere im Internet. Ein wichtiges Ergebnis: Die Online-Seiten des Rundfunkrats sollen deutlich aktueller werden, umfassend über Themen und Beschlüsse informieren und als Anlaufstelle für Fragen von Bürgerinnen und Bürgern dienen.
Ute Schildt, Vorsitzende des Rundfunkrats: "Der Rundfunkrat vertritt die Allgemeinheit, also die Bürgerinnen und Bürger, denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehört. Vor diesem Hintergrund möchten wir ein höheres Maß an Transparenz nach außen herstellen als bisher. Wir werden intensiver über unsere Arbeit informieren, z. B. in Pressemitteilungen, aber vor allem auch im Internet. Im Netz wollen wir schon bald leichter auffindbar und einfacher anzusprechen sein. Dies soll im Zuge des geplanten Relaunchs von NDR.de geschehen, dem wir heute zugestimmt haben. Wer Fragen zu unserer Arbeit hat oder sich eingehender für unsere Arbeit interessiert, soll auf unseren Internet-Seiten Antworten finden." Nach den Vorstellungen des Rundfunkrats soll die verbesserte Internet-Darstellung noch im Lauf des ersten Halbjahrs 2014 online gehen.
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Anhang: Die Resolution des Rundfunkrats im Wortlaut

NDR Rundfunkrat plädiert für multimediales Jugendangebot von ARD und ZDF

Der NDR Rundfunkrat erneuert seine Forderung nach einem öffentlich-rechtlichen, multimedialen Programmangebot für Jüngere. Das Gremium unterstützt daher nachdrücklich die inhaltlichen Positionen der Gremienvorsitzendenkonferenz vom 26.11.2013 zum geplanten multimedialen Jugendangebot von ARD und ZDF.

Es soll ein crossmediales Programmangebot entstehen, das qualitativ hochwertig und interaktiv ist, die Jugendlichen bei ihren Nutzungsgewohnheiten abholt und sie bei der Themenfindung und Programmgestaltung aktiv einbezieht.

Bezüglich des vorgeschlagenen Jugendbeirats als eine mögliche Form von Beteiligung junger Menschen an der Gestaltung des Jugendangebots empfiehlt der Rundfunkrat zu prüfen, ob andere Gestaltungsmöglichkeiten wie z. B. die Idee eines so genannten "Soundboards" für Jugendliche zielführender und zielgruppenangemessener wären.

ARD und ZDF können bei der weiteren Ausarbeitung der Details für das Programmkonzept auf die Kompetenz insbesondere der jungen Programmmacher im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vertrauen. Diese kennen die junge Zielgruppe am besten.

Der Rundfunkrat ist davon überzeugt, dass das junge Angebot in Rahmen des von ARD und ZDF geplanten Finanzvolumens realisiert werden kann. Das Gremium geht davon aus, dass die noch offenen Detailfragen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten zeitnah geklärt werden können. Der NDR Rundfunkrat erwartet deshalb, dass die Ministerpräsidenten auf ihrer Konferenz im März 2014 die staatsvertragliche Beauftragung des multimedialen Jugendangebots auf den Weg bringen.

Der Verwaltungsrat hat sich in seiner Sitzung am 17. Januar 2014 ebenfalls mit der Thematik befasst und schließt sich inhaltlich dieser Position an.

24. Januar 2014

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