Stand: 06.12.2013 20:50 Uhr

Nadine Gordimer über das Vermächtnis von Nelson Mandela: Seine Vision für Südafrika vollenden

Für die südafrikanische Schriftstellerin Nadine Gordimer war Nelson Mandela "ein religiöser Mythos". In einem Interview mit dem Hörfunkprogramm NDR Kultur erklärt die Literaturnobelpreisträgerin, dass Mandela "von Natur aus eine sehr warmherzige Person" war. "Das war keine Schauspielerei, er empfand wirklich diese Freundschaft, diese Kameradschaft und das Mitgefühl für die Probleme jedes einzelnen, die zu überwinden waren." Mandela, so Gordimer, hatte "eine Vision für Südafrika", die "wir irgendwie zur Vollendung bringen müssen". Die Apartheid zu beenden, sei noch nicht genug gewesen. Man habe damals nicht voraussehen können, welche Probleme sie hinterlassen habe: "Wie zum Beispiel die ungleiche Verteilung von Land und die enorme Ungleichheit der Lebensverhältnisse zwischen Weiß und Schwarz und sogar die Klassenunterschiede innerhalb der schwarzen Bevölkerung. Diese Klassenunterschiede haben sich inzwischen bemerkbar gemacht." Einige Schwarze seien in die Mittel- und Oberschicht aufgestiegen, wenn auch nur eine kleine Zahl.

Nadine Gordimer hat kürzlich ihren 90. Geburtstag gefeiert. Mandela habe ihr persönlich mitgegeben, dass man "der menschlichen Natur ins Gesicht blicken" solle. Nadine Gordimer: "Was immer geschieht, man darf das Vertrauen in die Menschen nicht verlieren. Es steht in unserer Macht, die Dinge zu überwinden. Das bleibt uns. Zusammen mit seiner wundervollen warmherzigen Persönlichkeit."

Das vollständige Gespräch mit Nadine Gordimer hat NDR Kultur, am Freitag, 6. Dezember, ab 19.03 Uhr in der Sendung "Journal" gesendet. Nachzuhören ist es auf ndr.de/ndr.kultur

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