Stand: 01.08.2013 10:07 Uhr

"Sportclub History": Bernd Rosemeyer - Rennfahrer unterm Hakenkreuz

Sendetermin: Sonntag, 4. August, 23.15 Uhr, NDR Fernsehen

Als Rennfahrer ist er eine Legende: Bernd Rosemeyer hat von 1935 bis 1937 zehn Grand-Prix-Rennen gewonnen, fuhr Rundenrekord auf dem Nürburgring und holte die Rennwagen-Europameisterschaft. In "Sportclub History" erinnert Autorin Inka Blumensaat am Sonntag, 4. August, um 23.15 Uhr im NDR Fernsehen an einen Mann, dessen Popularität die Nationalsozialisten für ihre Propaganda nutzten.

Rosemeyer war ein Ausnahmetalent und verstand es wie kein anderer, den Boliden der Auto Union mit seinen 520 PS durch die Kurven zu lenken. "Es war extrem schwierig, dieses Auto zu fahren. Ich habe es selbst mal probiert, und auch mein Vater hat erzählt, dass man übers Lenkrad fühlen musste, wenn der Wagen hinten ausbricht", sagt der ehemalige Formel 1-Fahrer Hans-Joachim Stuck, Sohn von Rosemeyers Kollegen Hans Stuck.

Rosemeyer, der Mann aus Lingen im Emsland, war Volksheld und Publikumsliebling. Zu den Rennen kamen damals hunderttausende Zuschauer, und Millionen verfolgten sie am Radio, dem Volksempfänger. Rosemeyer redete in Interviews frei heraus, der "blonde Bernd" war äußerst gutaussehend und flott, so erinnern sich im Film seine damaligen Fans. Für die Propaganda der Nationalsozialisten war Rosemeyer ein Aushängeschild, half wie die anderen Fahrer, die Überlegenheit der deutschen Technik und damit das Regime zu bewerben.

Rosemeyers Popularität wurde noch gesteigert durch die Hochzeit mit der Flugpionierin Elly Beinhorn. Das "schnellste Ehepaar der Welt" war im eigenen Flugzeug unterwegs zu Rennen in Europa und Afrika. Gegen seinen größten Konkurrenten Rudolf Caracciola von Mercedes Benz kämpfte Rosemeyer nicht nur um Grand-Prix-Punkte, sondern bald auch auf der abgesperrten Reichsautobahn um den absoluten Geschwindigkeitsrekord. Rosemeyer stellte eine Bestmarke auf und war 406 km/h schnell! "Er wusste natürlich um die Gefahr. Und meine Mutter hat gesagt: Wenn so eine Konkurrenzsituation bei einer Rekordfahrt weiter besteht, endet das möglicherweise in einer Katastrophe", erzählt Bernd Rosemeyer Junior, der Sohn. Elly Beinhorns schlimmste Befürchtung wurde wahr ...

Im Januar 1938 verunglückte Bernd Rosemeyer im Alter von 28 Jahren bei neuen Rekordversuchen tödlich. Hitler, Himmler und Göring kondolierten, die Flaggen wehten auf Halbmast, es gab ein Heldenbegräbnis. Und, so berichten Zeitzeugen, die ganze Nation trauerte um Rosemeyer, der viel mehr als ein Sportidol war. Was macht seine Faszination aus, warum erinnern sich die Menschen noch heute an Bernd Rosemeyer und welche Rolle spielt seine SS-Mitgliedschaft? "Sportclub History" mit einem spannenden Film - nicht nur für Motorsportfans.


Weitere Informationen im Internet unter www.ndr.de/sc-history.


1. August 2013/RP

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