"NDR Kultur kontrovers": "Demokratie unter Druck - Wird Wählen überflüssig?"
Sendung: Donnerstag, 6. Juni, 19.00 Uhr, NDR Kultur
Kurztext:
Im Herbst ist Bundestagswahl. Zur Wahl zu gehen, ist selbstverständlich für gute Demokraten. Jahrzehntelang war das so. Heute gibt es Stimmen, die sagen, politisch handele, wer den Parteien die Stimme verweigert. Doch gibt es Demokratie ohne Wahl? Darüber diskutieren Fachleute und Hörer am Donnerstag, 6. Juni, ab 19.00 Uhr in "NDR Kultur kontrovers".
Langtext:
Die Ära der Demokratie geht zu Ende, die Zeit der Postdemokratie hat begonnen. Diese Überzeugung vertreten inzwischen namhafte politische Denker: In der Postdemokratie gibt es zwar noch Wahlen - sie sind aber nichts als Spektakel; PR-Experten kontrollieren die Debatten und dominieren auch den Wahlkampf. Müssen wir uns also klüger informieren? Um im Herbst bei der Bundestagswahl desto entschiedener wählen zu können? Der Sozialpsychologe Harald Welzer sagt: nein. Früher war das Wählen staatsbürgerliche Pflicht. Heute aber seien die Differenzen zwischen den Parteien eingeebnet, und zwar bis zur "Ununterscheidbarkeit". Welzer plädiert für Verweigerung: Nur so würden die Parteien gezwungen, sich den entscheidenden Fragen zu stellen. Wie aber kann das funktionieren? Gibt es eine Demokratie ohne Wähler?
Darüber diskutieren am Donnerstag, 6. Juni, ab 19.00 in "NDR Kultur kontrovers":
· der Sozialpsychologe Prof. Dr. Harald Welzer, der dafür plädiert, die Stimme zu verweigern;
· der Historiker Prof. Dr. Paul Nolte, der vor antidemokratischen Stimmungen warnt;
· der Politiker Dr. Heiner Geißler, der 2007 der Organisation attac beitrat und im Streit um das Bahnprojekt Stuttgart 21 schlichtete;
· die Politikerin und Autorin Julia Schramm, die neue Formen der Partizipation fordert.
Hörerinnen und Hörer von NDR Kultur können mitdiskutieren: Ab sofort per Mail unter ndr.de/ndrkultur, über facebook.com/ndrkultur und am Donnerstag per Telefon ab 6.00 Uhr unter: 0180/511 77 57.
4. Juni 2013/RC
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