Stand: 05.05.2013 11:00 Uhr

NDR: Ramsauer gegen "Senioren-TÜV"

Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der Verkehrsunfälle, in die Senioren verwickelt sind, von 2001 bis 2011 um fast 32 Prozent. Die Politik setzt darauf, dass jeder ältere Autorfahrer selbst einschätzen kann, ob er fahrtüchtig ist. Weil die subjektive Einschätzung von der Realität aber weit entfernt sein könne, müsse es ab einem Alter von 60 eine jährliche Überprüfung geben, fordert der Unfallopfer-Hilfsverein subvenio. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) lehnt den sogenannten Senioren-TÜV jedoch ab. Der NDR Dokumentationsreihe "45 Min" sagte der 59-jährige Ramsauer: "Also sollte ich so ziemlich genau in einem Jahr zur Seniorensicherheitsprüfung? So einen Verkehrsminister, der das von mir verlangen würde, den würde ich nicht ganz ernst nehmen." Allerdings sieht der neue EU-Führerschein, der seit Januar gilt, entsprechende Möglichkeiten vor. In neunzehn europäischen Ländern ist ein Fahrtauglichkeitstest für Senioren ab 65 oder 70 bereits Pflicht.

Damit solche Überprüfungen auch in Deutschland vorgeschrieben werden, hat eine Hamburgerin jetzt eine Petition an den Bundestag eingereicht. Ihr vierjähriger Sohn war am 11. Mai 2010 gestorben, weil ein 73-jähriger Rentner am Hamburger Hauptbahnhof die Kontrolle über sein Auto verloren hatte. Drei Jahre nach dem Unfalltod ihres Kindes fordert sie verbindliche Gesundheitschecks für alle Führerscheininhaber. "Der Tod meines Kindes darf nicht umsonst gewesen sein", so die Mutter in dem Film "45 Min - Verkehrsrisiko Opa", der am Montag, 6. Mai, um 22.00 Uhr im NDR Fernsehen zu sehen ist.

Frei bei Nennung Quelle: NDR / "45 Min -Verkehrsrisiko Opa"

Foto auf www.ARD-Foto.de

5. Mai 2013/IB

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