Stand: 10.01.2013 15:11 Uhr

ZAPP: NDR Programmdirektor Frank Beckmann auch Beschuldigter im neuen Kika-Ermittlungsverfahren

Nach Recherchen des NDR Medienmagazins ZAPP gehört auch der ehemalige Kika-Programmgeschäftsführer und derzeitige NDR Fernsehdirektor Frank Beckmann zu den vier Beschuldigten in dem Ermittlungsverfahren, das die Staatsanwaltschaft Erfurt wegen des Vorwurfs der Untreue und der Beihilfe zur Untreue eröffnet hat. Ein weiterer Beschuldigter ist nach Angaben aus Ermittlerkreisen der Inhaber mehrerer Firmen, die in der Vergangenheit Aufträge vom Kika u. a. für die Kika-Sommertour erhalten haben. Bereits bekannt war, dass sich das Ermittlungsverfahren auch gegen den derzeit beurlaubten Kika-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp und den ehemaligen Herstellungsleiter Marco K. richtet.

Die Ermittlungen beziehen sich auf den Zeitraum 2008 bis 2010 und betreffen zwei Sachverhalte. Zum einen geht es um Kosten für Feiern von Kika-Mitarbeitern, die über Produktionskosten abgerechnet worden sein sollen. Der zweite Sachverhalt betrifft Personalkosten, die ebenfalls nicht korrekt abgerechnet worden sein sollen. Insgesamt geht es nach Angaben der Ermittlungsbehörde derzeit um ca. 100.000 Euro. Welchem konkreten Vorwurf gegenüber Frank Beckmann nachgegangen wird, ist derzeit noch unklar.

Frank Beckmann: "Von einem Ermittlungsverfahren gegen mich hatte ich bislang keine Kenntnis und kenne die Vorwürfe nicht. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich werde die Behörden bei der Aufklärung des Sachverhalts nach Kräften unterstützen."

NDR Justitiar Dr. Werner Hahn: "Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat uns heute auf Anfrage die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens bestätigt. Wir werden Herrn Beckmann zu den gegen ihn in seiner früheren Eigenschaft als Programmgeschäftsführer des Kinderkanals erhobenen Vorwürfen anhören, sobald wir über diese nähere Kenntnis erhalten. Daher werden wir noch heute einen Antrag auf Akteneinsicht bei der Staatsanwaltschaft stellen. Wie bei allen von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen betroffenen Menschen gilt auch für Herrn Beckmann bis zum Abschluss des weiteren Verfahrens die Unschuldsvermutung."

10. Januar 2013

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