Stand: 14.12.2012 15:45 Uhr

NSU-Prozess: Beate Zschäpe verweigert psychiatrische Untersuchung

Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe lehnt eine Untersuchung durch einen psychiatrischen Gutachter ab. Nach Recherchen der "Panorama"-Redaktion des NDR hat Zschäpe das dem Oberlandesgericht München (OLG) über ihre Anwälte mitteilen lassen.

Der Gerichtspsychiater Henning Saß vom Uniklinikum Aachen sollte auf Verfügung des OLG herausfinden, ob die Voraussetzungen für eine Sicherungsverwahrung von Beate Zschäpe bestehen. Zschäpe, die bisher noch keine Aussage gemacht hat, soll ein Gespräch mit dem renommierten Psychiater abgelehnt haben. Der emeritierte Professor Saß ist einer der bekanntesten Psychiater in deutschen Gerichtssälen. Nun soll Saß auf Grundlage der Ermittlungsakten ein erstes Gutachten erstellen. Dazu wollte das Oberlandesgericht München keine Stellung nehmen.

Spätestens Mitte April 2013 soll der NSU-Prozess in München gegen Beate Zschäpe und vier weitere Beschuldigte beginnen. Ab 7. Januar wird das Gericht über eine Zulassung der Anklage entscheiden. Zuvor waren die drei Anwälte von Beate Zschäpe mit einem Antrag auf Fristverlängerung für ihre Stellungnahme zur Anklageschrift vor dem OLG gescheitert. Die fast 500-seitige Anklageschrift des Generalbundesanwalts wirft der 37-jährigen Hauptbeschuldigten Zschäpe Mittäterschaft bei zehn Morden, 15 Raubüberfällen sowie Bildung einer terroristischen Vereinigung und schwere Brandstiftung mit Mordversuch vor.

14. Dezember 2012/RC

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