Stand: 06.12.2012 12:28 Uhr

NDR Umfrage in Niedersachsen: weiterhin Mehrheit für Rot-Grün

SPD und Grüne in Niedersachsen können gut sechs Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen auf einen Wechsel hoffen. Zwar kann die CDU ihren Rang als stärkste Partei behaupten. Doch Rot-Grün hätte zurzeit die Mehrheit. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks.

Wenn schon am kommenden Sonntag gewählt würde, läge die CDU in Niedersachsen weiter auf dem ersten Platz. Sie erreicht derzeit 40 Prozent (minus 1 Prozentpunkt im Vergleich zum November, minus 2,5 Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl 2008). Die Sozialdemokraten kommen jetzt auf 33 Prozent (minus 1 Prozentpunkt im Vergleich zum November). Im Vergleich zur letzten Landtagswahl würde sich die SPD verbessern (2008: 30,3 Prozent). Die Grünen legen auf 15 Prozent zu (plus 2 Prozentpunkte im Vergleich zum November, plus 7 Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl 2008).

Wie schon bei der letzten Umfrage wären im Landtag nur drei Parteien vertreten. Die FDP käme in Niedersachsen zurzeit nicht über die Fünf-Prozent-Hürde. Sie liegt unverändert bei 3 Prozent (2008: 8,2 Prozent). Ebenso wie die Liberalen würde auch die Linke mit drei Prozent den Wiedereinzug in den Landtag verfehlen (2008: 7,1 Prozent). Auch die Piraten-Partei würde nicht in das Landesparlament einziehen. Sie liegt in Niedersachsen weiterhin nur bei 3 Prozent. Das schwache Abschneiden dieser drei Parteien bestätigt sich auch an anderer Stelle in der Umfrage. Bei der Frage, ob sie in den Landtag einziehen sollten, kann weder die FDP noch die Linke noch die Piraten-Partei die Mehrheit der Bürger überzeugen. Die FDP kommt hier auf 40 Prozent, die Linke auf 20, die Piraten-Partei auf 21 Prozent.

Wie schon im November könnten auch nach dieser Umfrage SPD und Grüne die Mehrheit der Mandate erringen. Inzwischen sprechen sich auch deutlich mehr Bürger für eine SPD-geführte Landesregierung aus. 49 Prozent wünschen ein Kabinett unter Führung der Sozialdemokraten (plus 7 Prozentpunkte im Vergleich zum November). Für eine unionsgeführte Landesregierung sind jetzt 42 Prozent (plus 1 Prozentpunkt). Rot-Grün ist für mehr als die Hälfte der Niedersachsen die bevorzugte Regierungskonstellation (56 Prozent). Eine Große Koalition aus CDU und SPD findet den Zuspruch von 50 Prozent der Bürger. Die schwarz-gelbe Koalition, wie sie zurzeit regiert, wird nur von 28 Prozent bevorzugt.

Dennoch gibt es offenbar keine eindeutige Wechselstimmung in der Bevölkerung. Die Arbeit der schwarz-gelben Landesregierung wird von den Bürgern weiterhin überwiegend positiv bewertet (53 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden). Dies kann sich vor allem die CDU zuschreiben. Mit der Arbeit der FDP als Regierungspartei sind dagegen drei von vier Wählern weniger oder gar nicht zufrieden.

Ministerpräsident David McAllister (CDU) kann nach wie vor auf einen starken Rückhalt in der Bevölkerung zählen. Wie im November ist er der beliebteste Landespolitiker in Niedersachsen. Die Zufriedenheit mit seiner Arbeit liegt jetzt bei 68 Prozent. Damit erreicht McAllister eine ähnlich hohe Popularität wie sein Vorgänger Christian Wulff vor der Wahl 2008. Der SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil konnte sich zwar leicht verbessern, liegt aber in der Bekanntheit weiterhin zurück. Derzeit sind 34 Prozent mit seiner Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden. Damit hat Weil weniger Rückhalt als der SPD-Spitzenkandidat im Jahr 2008, Wolfgang Jüttner. Auch wenn die Bürger den Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, läge David McAllister nach wie vor mit Abstand vorn (49 Prozent). Stephan Weil kommt hier auf 30 Prozent.

Im Vergleich der Volksparteien schneidet die SPD jedoch insgesamt besser ab. In puncto Bürgernähe und Glaubwürdigkeit wird sie positiver gesehen als die Union. Nur in Bezug auf die Geschlossenheit erzielt die CDU im Urteil der Bürger einen höheren Wert. Bei der Frage nach den besseren Konzepten liegen SPD und CDU fast gleichauf. Im Profilvergleich aller Parteien können auch die Grünen hohe Werte erzielen. Sie liegen bei Bürgernähe und Glaubwürdigkeit sogar vor der CDU. Das Profil der Parteien FDP, Linke und Piraten wird von den Bürgern eher schwach beurteilt.

Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 30. November bis 4. Dezember 2012 per Telefon 1000 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in Niedersachsen. Die Fehlertoleranz beträgt 1,4 Prozentpunkte (bei 5% Anteilswert) bis 3,1 Prozentpunkte (bei 50% Anteilswert).

Hinweis an die Redaktionen: Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.NDR.de/wahl abrufbar.

6. Dezember 2012

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