Stand: 05.09.2012 15:19 Uhr

Großer Erfolg für NDR-Reportage "Die Neinsager" im Ersten

Die Reportage "Die Neinsager - Die Macht der Versicherungskonzerne" brachte dem Ersten einen überdurchschnittlichen Publikums-Erfolg. 3,56 Millionen Zuschauer schalteten am Dienstagabend, 4. September, den Film über die Leistungsverweigerungen deutscher Versicherungen ein - das entsprach einem Marktanteil von 13,5 Prozent. Ein Team der NDR "Panorama"-Redaktion hatte die Reportage für die Reihe "Exclusiv im Ersten" produziert. Frank Beckmann, NDR Programmdirektor Fernsehen: "Die Reportage über 'Die Neinsager' zeigte zur besten Sendezeit Fälle, die viele nicht für möglich gehalten hätten - packend, emotional und überraschend: eben typisch 'Panorama'."

In "Die Neinsager" wurde das TV-Publikum Zeuge, mit welchen Methoden Versicherungen die Ansprüche von Versicherungsnehmern ablehnen. Noch während und nach der Sendung meldeten sich zahlreiche Zuschauer, viele berichteten von eigenen Negativ-Erlebnissen mit Versicherungen. Auch Insider aus der Branche nahmen Kontakt zur Redaktion auf und boten an, weitere Beweise für die Praktiken der Versicherungen zu liefern.

In dem Film kommen drei Opfer zu Wort, darunter ein Mann aus dem Saarland, der 1975 von einem Allianz-Versicherungsnehmer bei einem Verkehrsunfall zu einem 100-prozentigen Krüppel gefahren worden war. Obwohl die Schuldfrage von Anfang an eindeutig feststand, musste der Mann 30 Jahre lang kämpfen, bis die Allianz ihm eine angemessene Entschädigung gewährte. Erst jetzt hat sich die Versicherung bei dem Opfer entschuldigt. Der Berliner Rechtsprofessor Hans-Peter Schwintowski (Humboldt-Universität) berichtete, dass die Ablehnungen der Versicherungen regelrecht "strategisch" angelegt seien. Rechtsanwalt Jürgen Hennemannn (Buchholz/Nordheide) äußerte die Überzeugung, dass die Versicherungen Ansprüche, die in die Hunderttausende oder gar Millionen Euro gingen, grundsätzlich erst einmal ablehnten. Die ehemalige Versicherungs-Juristin Beatrix Hüller, die sechs Jahre lang in der Schadensregulierung einer Versicherung gearbeitet hatte, offenbarte, dass Versicherungen mitunter regelrecht auf den Tod der Geschädigten spekulierten und die Regulierung so lange herauszögerten.

5. September 2012 / IB

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