Stand: 20.07.2012 14:47 Uhr

Von Rock 'n' Roll bis Rostock-Lichtenhagen: Zeitzeugen erinnern sich in "Unsere Geschichte"

Start von vier neuen Folgen: Montag, 23. Juli, 21.00 Uhr, NDR Fernsehen

Ereignisse, die (nicht nur) den Menschen im Norden noch im Gedächtnis sind, stehen im Mittelpunkt der NDR Reihe "Unsere Geschichte". In diesem Sommer und Herbst präsentiert das NDR Fernsehen vierzehn neue Folgen, immer montags um 21.00 Uhr. Den Anfang machen die folgenden vier Ausgaben von "Unsere Geschichte":

Los geht es am 23. Juli mit "Unsere Geschichte - Als der Rock 'n' Roll nach Hamburg kam". Little Richard, Elvis, Bill Haley: Mitte der 1950er-Jahre brach in Hamburg ein neues Lebensgefühl aus. Zum ersten Mal gab es eine Musik von Jugendlichen für Jugendliche. Sie war rebellischer Ausdruck einer jungen Generation, die nichts mehr von Kriegs- und Nachkriegszeiten wissen wollte, die sich von der Sittsamkeit und Autorität der Erwachsenenwelt löste. Rosi McGinnity (71) erinnert sich heute: "Wir wollten alle weg von zu Hause und wollten mit unseresgleichen zusammen sein. Immer dieser Druck und immer nur gehorchen. Und dann kam diese schnelle Musik, sie veränderte alles." In den Straßen sorgten "Halbstarke" und "Rocker" für Aufregung, Eltern und Lehrer verteufelten diese gefährliche "Affenmusik". Die Ankunft von fünf Jungs aus Liverpool, den "Beatles", im Sommer 1960 und die Eröffnung des Star-Clubs im April 1962 waren die Höhepunkte in der musikbegeisterten Hansestadt.

30. Juli: "Unsere Geschichte - Als die A1 in den Norden kam"
Die A1 ist eine der längsten und meistbefahrenen deutschen Autobahnen - und eine der gefährlichsten. Jeden Tag rasen dort rund 120.000 Fahrzeuge quer durch Norddeutschland. Sie ist auch eine der ältesten Autobahnen Deutschlands, ihr Bau begann 1930. Die Radio Bremen-Autorinnen Susanne Brahms und Michaela Herold nehmen die Zuschauer mit auf die Reise in eine Zeit, als die Menschen die vorbeifahrenden Autos noch an einer Hand abzählen konnten. Eine Zeit, in der die Kinder im Winter auf der Fahrbahn Schlittschuh liefen und das "Autowandern" erfunden wurde. Entlang der Strecke gibt es viele Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel von der modernsten Brückenraststätte Europas, 1969 mit großem Pomp bei Osnabrück eröffnet. Oder die Geschichte der Baronin Caroline von Hammerstein, die durchsetzen konnte, dass wegen ihres Familiengrabs die A1 einen Bogen bei Reeßum macht, so weit reichte damals noch der Einfluss des alten Adels.

6. August: "Unsere Geschichte - Als die Promis nach Sylt kamen"
Sie ist die Nordsee-Insel, die für viele in Deutschland der Inbegriff von High Society und Prominenz ist - Sylt. Seit fünfzig Jahren kommen "die Schönen und die Reichen" hierher, um sich zu erholen und zu feiern. Die Dokumentation von Karl Dahmen erzählt mit vielen alten Filmaufnahmen, wie eine Fischer- und Bauerninsel zu einem der aufregendsten Plätze Europas wurde. Es kommen diejenigen zu Wort, für die sich dadurch das Leben wirklich änderte: die alt eingesessenen Sylter. Der Sohn einer Bauernfamilie musste in den 60er-Jahren sein Zimmer für Touristen räumen und wurde später Hotelier. Der Parkwächter der Buhne 16 hütete Sportwagen, die er sich niemals leisten konnte, kriegte aber stattdessen die Frau, die alle haben wollten - Romy Schneider zum Tanz.

13. August: "Unsere Geschichte - Als Rostock-Lichtenhagen brannte"
In Rostock-Lichtenhagen, einem Neubauviertel aus den 70er-Jahren, kommt es im August 1992 zu beispiellosen Szenen: Drei Tage und Nächte hindurch attackieren Neonazis, Randalierer und normale Bürger eine Aufnahmestelle für Asylbewerber und das benachbarte Wohnheim für vietnamesische Gastarbeiter. Es ist kein überraschender Ausbruch des Volkszorns, sondern eine absehbare Eskalation mit Ankündigung. Florian Huber untersucht in seinem Film, wie es so weit kommen konnte, und stellt die Verantwortlichen von damals zur Rede.

Zu "Unsere Geschichte - Als Rostock-Lichtenhagen brannte" finden Sie eine Pressemappe unter NDR.de/presse. Im NDR Studio Rostock stellen wir die Dokumentation im Rahmen einer Preview vor am Dienstag, 31. Juli, 11.00 Uhr; dort stehen Ihnen Zeitzeugen, der Autor Florian Huber sowie die verantwortlichen NDR Redakteure für Gespräche zur Verfügung. Wenn Sie kommen möchten, rufen Sie gern einfach an.

20. Juli 2012/IB

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