Stand: 04.04.2012 10:58 Uhr

Wie wir begehren: "Wickerts Bücher" mit Carolin Emcke

Sendung: Sonntag, 8. April, 13.00 Uhr, NDR Kultur

Kurztext:
Liebe, Verlangen, Begehren - was große Literatur anfacht, darüber will Ulrich Wickert mit einer Expertin auf diesem Gebiet sprechen: Carolin Emcke ist sein Gast. Ihr neues Buch heißt "Wie wir begehren". Das Gespräch ist zu hören am Sonntag, 8. April, ab 13.00 Uhr, in "Wickerts Bücher" auf NDR Kultur

Langtext:
Liebe, Verlangen, Begehren - was große Literatur anfacht, darüber will Ulrich Wickert mit einer Expertin auf diesem Gebiet sprechen: Carolin Emcke ist sein Gast. Das Gespräch ist zu hören am Sonntag, 8April, ab 13.00 Uhr, in "Wickerts Bücher" auf NDR Kultur

Mit einem großen, schönen, alten, erhabenen Wort schmückt Carolin Emcke ihr neues Buch: "Wie wir begehren" hat sie es genannt. "Begehren deshalb", sagt die Autorin und lacht, "weil ich das schnöde Wort 'Sex‘ vermeiden wollte. Mir ist die Art und Weise, in der allgemein über Sexualität geschrieben wird, immer etwas zu schrill, zu laut."

Ihr sehr persönlicher Essay hat weithin große Aufmerksamkeit erregt, in Leipzig war er nominiert für den Preis der Buchmesse. Zum einen analysiert Carolin Emcke in dem Buch ihren eigenen, langen Weg zur sexuellen Selbst-Identifikation; zum anderen untersucht sie den lange zurückliegenden Selbstmord eines Klassenkameraden, von dem sie glaubt, dass er mit seiner Identität als Homosexueller nicht klar gekommen sei. Auf welche Weise also finden wir heraus, wie wir begehren wollen?

Wie wir miteinander umgehen, welche Gewalt in Wort und Tat wir gegen andere und auch gegen uns selbst richten: Diese Fragen stehen im Mittelpunkt von Emckes Arbeiten. Ihre Sprachkraft und ihr ungewöhnlicher Zugang zu ihren Themen brachten der heute
44-Jährigen ein großes Publikum, viel Anerkennung und bedeutende Auszeichnungen ein, u. a. den Theodor-Wolff-Preis. Den bekam sie, das Patenkind des ermordeten Alfred Herrhausen, für ihr Buch "Stumme Gewalt - Nachdenken über die RAF". Für Zeitungen und Nachrichtenmagazine reist sie unentwegt in die Krisen- und Kriegsgebiete der Welt; als Journalist, meint sie und widerspricht damit dem berühmten Diktum von Hanns Joachim Friedrichs, könne, ja solle man sich durchaus gemein machen mit einer Sache, etwa wenn es die Sache der Menschenrechte sei. Wie sie zu dieser Überzeugung fand, wie sie auch ihre eigene Identität fand und: bei welchem Mann sie doch noch schwach werden könnte - darüber spricht sie ausführlich mit Ulrich Wickert.

4. April 2012 / RC

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