Stand: 07.04.2010 14:26 Uhr

NDR 1 Radio MV: Verstärkter Herings-Nachwuchs im Greifswalder Bodden

Im Greifswalder Bodden gibt es wieder mehr Heringslarven. Das haben nach Informationen von NDR 1 Radio MV Zählungen des Bundesinstituts für Ostseefischerei in Rostock/Warnemünde ergeben. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass damit der Abwärtstrend beim Herings-Nachwuchs gestoppt wird. Für den Hering der westlichen Ostsee ist der Greifswalder Bodden das Hauptlaichgebiet.
Seit 2004 waren von Jahr zu Jahr 30 bis 50 Prozent weniger Heringslarven aus dem Laich geschlüpft. Die Wissenschaftler schlugen Alarm und verlangten zum Ärger der Fischer eine weitere Senkung der Fangquoten für den Fisch. Der Bestand drohte beträchtlich zu schrumpfen.
Im vergangenen Jahr ist der Abwärtstrend nach NDR Informationen erstmals wieder gestoppt. Die Auswertung der Zählungen jedenfalls hat ergeben, dass aus dem Heringslaich fast viermal mehr Larven geschlüpft sind als 2008. "Wieder ein durchschnittliches Ergebnis", stellt Dr. Christopher Zimmermann vom Bundesinstitut für Ostseefischerei im Gespräch mit NDR 1 Radio MV erleichtert fest und hofft auf eine dauerhafte Trendwende. Antworten für die Gründe hat die Wissenschaft allerdings noch nicht. In Warnemünde werden mehrere Hypothesen geprüft, unter anderem der Zustand der Laichhabitate und das Nahrungsangebot. Ein wichtiger Grund könnte auch die Verfügbarkeit von Sauerstoff sein. In den letzten Tagen vor dem Schlupf der Larven braucht der Heringslaich besonders viel Sauerstoff. Die Laichzeit dauert von März bis zum Sommer. Vor zwei Jahren waren nur noch aus 10% des Laichs Larven geschlüpft.
Eine Entwarnung für die Fischerei könne es nach Angaben des Wissenschaftlers leider noch nicht geben. Bevor aus den Larven des vorigen Jahres vermehrungsfähige Heringe geworden seien, dauere es jetzt noch zwei bis drei Jahre. Und bis dahin werde der gesamte Bestand noch schrumpfen, so Zimmermann.


Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR 1 Radio MV"




7. April 2010

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