Stand: 18.05.2009 14:53 Uhr

NDR Nordmagazin: Umfrage sieht CDU in Mecklenburg-Vorpommern vorn- Bürger lehnen Kreisgebietsreform ab

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wäre, würde sowohl eine Wiederauflage der früheren rot-roten Landesregierung als auch eine Fortführung der großen Koalition möglich sein. Das geht aus einer vom Nordmagazin und von NDR 1 Radio MV in Auftrag gegebenen Umfrage von Infratest dimap hervor. SPD und Linke kämen danach zusammen auf 47 Prozentpunkte. Zwar würde die CDU mit 32 Prozent die stärkste Partei im Schweriner Parlament werden, hätte aber mit der FDP (10 Prozent) als möglichen Koalitionspartner nicht die entsprechende Mehrheit (42 Prozent). Klarer Gewinner wären die Linken, größter Verlierer die SPD. Die rechtsextreme NPD würde den Wiedereinzug in den Landtag nicht schaffen. Erstmals vertreten wären die Grünen mit 5 Prozent. Die Ergebnisse zur Sonntagsfrage im Einzelnen: CDU 32 Prozent , das bedeutet ein Plus von 3,2 Prozentpunkten zur Landtagswahl 2006. SPD 25 (-5,2), Linke 22 (+5,2,), FDP 10 (+0,4), Grüne 5 (+1,6), NPD 4 (-3,3).
Das Ergebnis der Europawahl in Mecklenburg-Vorpommern würde laut Umfrage wie folgt aussehen: CDU 35 Prozent (-7,4), SPD 29 (+12,9), Linke 16 (-5,7), FDP 9 (+5,1), Grüne 5 (-0,2).
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage im Aufrage vom Nordmagazin und NDR 1 Radio MV: Die anstehende Kreisgebietsreform stößt bei der Mehrheit der Bürger in Mecklenburg-Vorpommern auf eine klare Ablehnung. Für 63 Prozent geht eine Zusammenlegung von Kreisen und kreisfreien Städten in die falsche Richtung,
Für die repräsentative Umfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut 1.000 Wahlberechtigte in Mecklenburg-Vorpommern zwischen dem 11. und dem 13. Mai 2009 telefonisch befragt.

Mehrheit der Bürger Mecklenburg-Vorpommerns ohne Sorge wegen Finanzkrise
Ein weiteres Schwerpunktthema der Umfrage war die Wirtschafts- und Finanzkrise. Die knappe Mehrheit der Bürger in Mecklenburg-Vorpommern keine Sorgen, dass sich ihre persönliche Lage durch die Wirtschaftskrise verschlechtern wird. 53 Prozent der Befragten sagten, dass sie nicht befürchten, dass die Finanzkrise Auswirkungen auf ihre persönliche wirtschaftliche Lage haben wird. 46 Prozent sorgen sich dagegen, dass sich ihre Lage verschlechtern wird.

Kaum Vertrauen in Parteien im Landtag
Die Lösung der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise trauen die befragten Bürger übrigens keiner der im Landtag vertretenen Parteien zu. Kompetenz in Sachen soziale Gerechtigkeit ordnen die Befragten am ehesten der SPD zu. Sie liegt in diesem Punkt deutlich vor der Linken und der CDU. Auch eine gute Schul- und Bildungspolitik trauen die meisten eher den Sozial- als den Christdemokraten zu. Ganz anders sieht es bei der Kompetenz aus, die Wirtschaft voranzubringen. Hier kommt die CDU mit weitem Abstand auf 37 Prozent, nur 19 Prozent setzen auf die Sozialdemokraten. Die FDP und die Linke liegen weit dahinter mit 5 beziehungsweise 4 Prozent.

Mehrheit unzufrieden mit Arbeit der Landesregierung
Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent der Befragten ist unzufrieden mit der Arbeit der jetzigen Landesregierung. Allerdings ist dieser Wert weit besser als noch vor drei Jahren. Damals hatten 61 Prozent die Regierung kritisiert. Vor allem die Anhänger der SPD finden die Arbeit der Landesregierung überwiegend gut. Auch eine Mehrheit von 57 Prozent der CDU-Anhänger ist zufrieden damit. Bei der oppositionellen Linken herrscht erwartungsgemäß ein ganz anders Bild vor: 68 Prozent der Linke-Anhänger sind weniger oder gar nicht zufrieden mit der jetzigen Großen Koalition, ähnlich groß ist die Ablehnung bei den FDP-Wählern. Insgesamt jedoch zeigen sich 54 Prozent aller Befragten zufrieden mit der Arbeit von Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD). Auch Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) kann punkten und liegt mit 49 Prozent Zufriedenheitsgrad bei den befragten Bürgern dicht dahinter. Aufholen muss da noch der neue Fraktionschef der Linken, Helmut Holter. Nur 26 Prozent sind mit seiner politischen Arbeit zufrieden, 32 Prozent sind unzufrieden und 40 Prozent aller Befragten können seine Arbeit nicht beurteilen oder kennen ihn überhaupt nicht.
Die Ergebnisse der Umfrage sind auch im Internet unter www.nordmagazin.de nachzulesen.

Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR Nordmagazin und NDR 1 Radio MV"




15. Mai 2009


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