NDR 1 Radio MV: Landwirtschaftminister plant wieder Gästejagden in Nationalparks
Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) will offenbar die Gästejagden in den Nationalparks Mecklenburg-Vorpommerns wieder einführen. Nach Informationen von NDR 1 Radio MV plant der Minister eine Änderung der Nationalpark-Jagdverordnung. Er habe bereits eine Arbeitsgruppe in seinem Ministerium eingesetzt. Naturschützer lehnen die sogenannten Bezahljagden ab. Der BUND spricht von der Fortsetzung einer unseligen Tradition, schon zu DDR-Zeiten habe es Staatsjagden gegeben. Es sei aber eine Errungenschaft der Wende, dass diese "Jagd der Privilegierten" abgeschafft wurde, sagte Geschäftsführerin Corinna Cwielag dem Sender. Backhaus begründet die geplanten Bezahljagden mit dem hohen Wildbestand in den Nationalparks. Die Mitarbeiter allein seien damit überfordert - bisher haben nur sie das Recht, zur Wildbestandspflege zu schießen. Backhaus sagte NDR 1 Radio MV, Einkünfte der Gästejagden könnten dem Nationalpark zugute kommen. Der BUND bezweifelt das, Gästejagden seien viel zu aufwändig, sie würden dem Sinn und Zweck eines Nationalparks widersprechen. Außerdem würden die Gästejagden zuviel Unruhe bringen, das Wild werde aufgescheucht, ziehe sich zurück, auch für Touristen sei dann nicht mehr so viel zu sehen. Besser sei: eine kurze, dafür sehr intensive Jagd. So sei auch der Bestand in den Griff zu bekommen, argumentieren die Naturschützer.
Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR 1 Radio MV"
2. April 2009
