Stand: 11.12.2008 11:35 Uhr

NDR 1 Radio MV: Wadan-Werften in Wismar und Warnemünde erhalten nun doch Landeshilfen

Das Land Mecklenburg-Vorpommern will den Wadan-Werften in Wismar und Warnemünde nun doch mit zusätzlichen Krediten helfen. Die rot-schwarze Landesregierung wird den Schiffbauern nach Informationen von NDR 1 Radio MV mit einem 60 Millionen Euro schweren Darlehen unter die Arme greifen. Das Vorgehen ist koalitionsintern bereits abgestimmt, heute wird sich der Finanzausschuss des Landtags mit den Extra-Krediten beschäftigen. Die Abgeordneten erwarten auch Aufklärung darüber, woher das Geld für die Werften kommen soll. Nach NDR Informationen bedient sich das Land voraussichtlich aus Rücklagen. Zudem gab es in den vergangenen Monaten Zinsgewinne, weil das Land Schulden getilgt hat. Aus der SPD-Landtagsfraktion heisst es, die Kredite an die Werften seien durch Immobilien abgesichert. Ein Sprecher des Finanzministeriums wollte die Kreditvergabe nicht bestätigten, er kündigte im Tagesverlauf jedoch eine Stellungnahme an. Direkte Landeskredite für die Werften hat es jahrelang nicht gegeben. Bisher war immer nur von zusätzlichen Bürgschaften für die Werften die Rede. In der Finanz- und Konjunkturkrise gibt es offenbar aber keinen anderen Ausweg. Der Grund: Die Banken stehen als Kreditgeber nicht mehr bereit und der milliardenschwere Rettungsschirm des Bundes für die Wirtschaft greift erst Ende Januar/Anfang Februar 2009. Die beiden Werften, die seit September zum russischen Staatskonzern FLC gehören, brauchen aber jetzt dringend Geld, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten. Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) hat gestern in Moskau den russischen Industrieminister Viktor Christenko getroffen. Dabei ging es auch um die Frage, mit welchen neuen Aufträgen die Werften in Wismar und Warnemünde rechnen können. Noch ist die Liste der bestellten Schiffe nicht abgearbeitet, es sind aber bislang keine Neuaufträge hinzugekommen. Seidel sagte bereits mehrfach: Die Lage ist ernst aber nicht hoffnungslos.


Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR 1 Radio MV"




11. Dezember 2008










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