Stand: 19.03.2013 15:30 Uhr

Andrè Keil gewinnt den Herbert-Zimmermann-Preis

NDR-Mitarbeiter André Keil aus Schwerin hat beim Herbert-Zimmermann-Preis des Verbandes Deutscher Sportjournalisten den 1. Platz belegt. Der 45-Jährige erhielt die Auszeichnung für sein Hörfunk-Feature "Als aus Sportlern Spitzel wurden - Das Stasierbe des SC Neubrandenburg". Die Sendung auf NDR 1 Radio MV und NDR Info deckt die Verstrickungen des SCN mit der Staatssicherheit auf. Der Club ist bis dahin fast ausschließlich mit zahlreichen Olympiasiegern und Weltmeistern in Zusammenhang gebracht worden. Im engen Umkreis des kleinsten Clubs der DDR haben aber bis zum Mauerfall 53 inoffizielle Mitarbeiter für den Geheimdienst gearbeitet. Dazu zählen Trainer, Funktionäre, Athleten und Journalisten. "Das ist ein Thema, mit dem man sich nicht beliebt macht. Ich freue mich, dass das Thema bundesweit für Aufregung gesorgt hat und die Kollegen das mit dem Preis honorieren", meinte Keil. Er nahm die Ehrung am Montagabend in Mainz aus den Händen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach entgegen.

Platz 2 ging an Ronny Blaschke aus Berlin für sein Deutschlandradio-Feature "Politische Medaillen - Nationen nutzen die Olympischen Spiele zur Imageverbesserung". Weiterhin wurde Martina Farmbauer aus München für ihre Sendung "Die Zeit heilt keine Wunden - Wie das Olympia-Attentat den israelischen Sport verändert hat" auf Bayern 2 geehrt.

Die Jury setzte sich aus Michael Reinsch von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dem ehemaligen Sportchef des SFB Jochen Sprentzel, Friedhard Teuffel vom Tagesspiegel und Deutschlandradio Kultur - Redakteur Hanns Ostermann zusammen.

Im Mai 2012 hat der SCN sein 50. Jubiläum gefeiert. An einer Aufarbeitung des Stasi-Erbes ist der Verein bisher nicht interessiert. André Keil hat fünf Jahre lang immer wieder in den Akten der BStU-Außenstelle Neubrandenburg recherchiert. In Zusammenarbeit mit Kollegen aus dem Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern ist aus dem Material zusätzlich ein Film für die Reihe "Unsere Geschichte" entstanden. Das trimediale Projekt ist durch eine umfangreiche Internetseite abgerundet worden. "Gratulation an André Keil und sein Team. Sie haben gegen viele Widerstände gekämpft und Geschichten von Verrat, Erpressung und Emotionen recherchiert und beeindruckend umgesetzt", sagte Elke Haferburg, Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Mecklenburg-Vorpommern.

19. März 2013 | SiS
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