Stand: 08.12.2011 07:49 Uhr

Kommunikationskonzept Sicherungsverwahrung

von Anette Reiners

Die Hamburger Justizbehörde orientiert sich beim Thema entlassene Sicherungsverwahrte an Vorschlägen einer Kommunikationsagentur.
In dem 15seitigen Konzept des Unternehmens Johanssen und Kretschmer, das NDR 90,3 vorliegt, wird unter anderem eine mehrstufige Unterrichtung der Öffentlichkeit vorgeschlagen.
Die Agentur bietet - wie sie sagt - einen sogenannten strategisch ausgerichteten Beratungsansatz an und spricht auch von Inszenierung von Kommunikation.
Anette Reiners berichtet:

Dass die SPD Senatoren für Justiz-, Arbeit- und Soziales- und Inneres im Dreierpack die Pläne des Senats zum künftigen Umgang mit entlassenen Sicherungsverwahrten vorstellen ist kein Zufall, sondern Teil der Kommunikationsstrategie der Berliner Agentur Johanssen und Kretschmer.
In dem NDR 90,3 vorliegenden Konzept heißt es wörtlich, die Senatoren seien die zentralen Kommunikatoren und müssten - öfters auch gemeinsam- auftreten.
Empfohlen wird ein mehrstufiges Verfahren, in das die Presse, die Bevölkerung und Initiativen eingebunden werden sollen.
Die Agentur rät außerdem zu einer zentralen Unterbringung der Sicherungsverwahrten, um Betreuungs- und Sicherheitsaufwand gering zu halten.
Auch wird eingeräumt, dass der Umgang mit entlassenen Sicherungsverwahrten in der politischen Kommunikation kein Gewinnerthema sei.
Der SPD Senat hatte beschlossen, die ehemaligen Straftäter in einem früheren Altenheim in Jenfeld unterzubringen. Massive Kritik gibt es von Seiten der Anwohner, die sich nicht eingebunden fühlen. Auch die Entlassenen wollen nach Angaben ihres Anwaltes nicht dort einziehen.

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