Stand: 08.12.2011 07:45 Uhr

Bilanz der Umwelthauptstadt Hamburg

von Barbara Renne

Zum Ende des Umwelthauptstadt-Jahres zieht der Senat eine positive Bilanz. Hamburg habe sich als Hauptstadt der Windenergie etabliert und vor allem mit der angekündigten Wende in der Energiepolitik einen großen Erfolg erzielt, teilte die Senatspressestelle auf Anfrage von NDR 90,3 mit. Interessenverbände in der Stadt beurteilen den Erfolg des Umwelthauptstadt-Jahres dagegen sehr unterschiedlich.

Hamburgs Strom, Gas- und Fernwärmenetz wird künftig in Teilen wieder der Stadt gehören und es wird für erneuerbare Energien umgerüstet. Für den Senat ist das der größte Erfolg, den Hamburg im Jahr der Umwelthauptstadt erzielt hat.
Außerdem sei die Stadt grüner geworden, habe neue Straßenbäume und weitere Naturschutzgebiete bekommen, heißt es aus der Senatspressestelle.
Das Jahr als Umwelthauptstadt - auch aus Sicht der Hamburger Industrie war es ein Erfolg. Der Titel habe das umweltpolitische Bewusstsein geschärft. Und die Unternehmen hätten die Möglichkeit gehabt, neue technische Lösungen vorzustellen. Etwa im Zug der Ideen, sagt Marc März, Sprecher des Industrieverbandes.
Ja, es wurde wieder mehr über Umweltpolitik gesprochen - das gesteht auch der ADFC zu. Trotzdem ist der Fahrradclub enttäuscht. Außer Ankündigungen sei im Hamburger Radverkehr nicht viel passiert, kritisiert ADFC-Vorstand Susanne Elfferding. Vor allem aber ziehen Umweltschützer eine nüchterne Bilanz: Viele Hamburger hätten gar nichts davon mitbekommen, dass ihre Stadt Umwelthauptstadt Europas gewesen sei, meint Paul Schmid vom BUND. Auch deshalb, weil viele Ökoprojekte wie die Stadtbahn, die Citymaut oder die Umweltzone vom Senat politisch beerdigt worden seien.

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