Stand: 06.12.2011 07:46 Uhr

Immer mehr Gewalt an Hamburger Schulen

von Kathrin Erdmann

An Hamburgs Schulen gibt es offenbar immer mehr gewalttätige Übergriffe. Das geht aus den jüngsten Zahlen der Schulbehörde hervor, die NDR 90,3 vorliegen. Seit 2008 hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle von 400 auf 800 verdoppelt.

Den Mitschüler an den Haaren ziehen oder ihm eine Ohrfeige verpassen. Vor allem einfache Körperverletzungen wie diese haben die Schulen in diesem Jahr gemeldet. Ihre Zahl stieg auf mehr als 500 Fälle und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Einen Teil des Anstiegs führt der Leiter der Hamburger Beratungsstelle für Gewaltprävention, Christian Böhm, auf die Meldepflicht der Schulen zurück, die es seit 2008 gibt. Dennoch hält er beispielsweise den Anstieg bei den Bedrohungen für bedenklich:

O-Ton:
Ich meine schon diese Form der Bedrohung, wo wir im Hintergrund alle die Befürchtung haben, dass jemand vielleicht Amok laufen könnte, wenn er sowas sagt oder wenn er eine Todesliste führt mit Namen drauf, dann ist das eine schwere Form der Bedrohung, die wir ernst nehmen müssen und der wir nachgehen müssen. Und diese Form der Bedrohung hat erheblich in den letzten Jahren zugenommen.

Diese Zahl stieg von 40 im Jahr 2008 auf rund 70 in diesem Jahr, so Böhm. Schüler, Eltern und Lehrkräfte seien durch solche Fälle stark verunsichert und ihnen dann die Angst zu nehmen sei eine schwierige Aufgabe, sagt der Leiter der Beratungsstelle für Gewaltprävention.

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