Stand: 21.10.2011 08:41 Uhr

Hamburger Frachter wegen Drogen festgehalten

von Dietrich Lehmann

Ein Hamburger Frachter und seine Crew werden wegen des Verdachts auf Drogenschmuggel seit rund zwei Wochen in Venezuela festgehalten.
Die Besatzung hatte die Polizei nach Informationen von NDR 90,3 selbst alarmiert, weil sie knapp eine halbe Tonne Kokain entdeckt hatte.

Der Massengutfrachter Jürgen Schulte wird von der Reederei Bernhard Schulte betrieben. Sie sitzt unweit der Landungsbrücken. Das Schiff lief vor rund zwei Wochen in den Hafen von Puerto Ordaz in Venezuela ein. Beim Entladen des Schiffes kam außenbords eine Kiste zum Vorschein. Die Box war zuvor offenbar unter Wasser gewesen, berichten Crewmitglieder. In der Kiste - knapp eine halbe Tonne Kokain. Marktwert - etwa 20 bis 30 Millionen Euro. Der Kapitän des Schiffes alarmierte die Polizei. Daraufhin wurde das Schiff beschlagnahmt. Elf Seeleute - vom Maschinisten über Matrosen bis hin zum Koch - wurden in ein örtliches Gefängnis gebracht. Anklage ist bislang nach Angaben der Reederei nicht erhoben worden. Ein Team aus Rechtsanwälten und Versicherungsvertretern wurde nach Venezuela geschickt, um Schiff und Besatzung schnell wieder freizubekommen, heißt es von der Reederei. Die Familien der inhaftierten Crewmitglieder seien informiert. Die Besatzung soll aus Russen, Ukrainern, Slowaken und Philippinos bestehen.
Venezuela gilt als einer der Hauptumschlagplätze für Kokain. Allein im letzten Jahr sind dort von der Polizei rund 25 Tonnen der Droge sichergestellt worden.

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