Stand: 13.10.2011 09:16 Uhr

Hapag-Lloyd setzt ehemalige britische Elitesoldaten gegen Piraten ein

von Dietrich Lehmann

Angesichts der Gefahr von Piratenangriffen setzen immer mehr Reedereien auf bewaffnete Einheiten an Bord von Schiffen.
Nach Informationen von NDR 90,3 setzt die größte deutsche Reederei Hapag-LLoyd unter anderem ehemalige britische Elitesoldaten ein.
Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt, der gleichzeitig Präsident des Reederverband ist, hat bislang immer mehr Unterstützung der Bundesregierung eingefordert.
Wenn schon bewaffnete Einheiten, dann möglichst solche, die von der Bundesmarine oder von der Bundespolizei kommen. Mit dieser Forderung war der Reederverband mit Hapag--Lloyd-Chef Michael Behrendt an der Spitze zu zahlreichen Verhandlungsrunden bei der Bundesregierung - ohne Erfolg. Vor einigen Wochen sagte Berlin lediglich zu, Richtlinien für die Zertifizierung von privaten Sicherheitsunternehmen zu erarbeiten. Hapag-Lloyd aber hat bereits vollendete Tatsachen geschaffen. Regelmäßig sind nach Informationen von NDR 90,3 bewaffnete Einheiten an Bord von Schiffen der Reederei, wenn die Route durch den Indischen Ozean geht. Hapag-Lloyd lehnt jegliche Stellungnahme dazu ab. Die Schiffe der fünftgrößten Reederei der Welt sind meist über 300 Meter lang - und fahren relativ schnell. Damit gelten sie als vergleichsweise wenig gefährdet. Die norddeutschen Länder haben erst vor wenigen Wochen eine Bundesratsinitiative gestartet, um von der Bundesmarine mehr Schutz für deutsche Schiffe zu bekommen.
Im jüngsten Entführungsfall eines Hamburger Tankers hat die Staatsanwaltschaft unterdessen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Cape Bird mit 20 Menschen an Bord war am Wochenende gekapert worden - allerdings nicht im Indischen Ozean, wo somalische Piraten aktiv sind, sondern vor Westafrika.

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