Stand: 27.09.2011 08:51 Uhr

GAL will sog. "Ehe Light" - Zivilpakt

von Anette Reiners

Hamburgs stellvertretender GAL Parteichef, Anjes Tjarks, setzt sich für eine neue Rechtsform des Zusammenlebens ein.
Dabei handelt es sich um eine weniger verbindliche Art der Ehe (Ehe Light), die eine schnellere Trennung ermöglicht und auf Gütertrennung basiert.
Im Steuer- und Erbrecht hat dieser Zivilpakt alle Vorteile der jetzigen Ehe, erklärt Tjarks im Gespräch mit NDR 90,3 und der Welt.
Die Fakten sprechen für sich:
Mehr als ein Drittel der Kinder in Hamburg wird unehelich geboren, in mehr als der Hälfte aller Haushalte leben Singles und die Scheidungsrate ist nach wie vor hoch, erklärt Hamburgs GAL Vizeparteichef Anjes Tjarks. Er schlägt jetzt eine weniger bindende Form der Ehe vor. In dem Modell geht es zum einen um Gütertrennung, die Verantwortung für gemeinsame Kinder wird dagegen gestärkt.
Anjes Tjarks:
O-Ton "Wir wollen ein neues Institut schaffen, dass diesen Lebensgemeinschaften eine Rechtsgrundlage gibt und gleichzeitig den Kindern Sicherheit gibt, ohne dass die Eltern gleich heiraten müssen."
Das Bindungsversprechen ist weniger stark, aber steuerrechtlich, im Erbfall und beim Thema Krankenversicherung wäre diese neue Form des Zusammenlebens der Ehe nahezu gleichgestellt.
Tjarks rechnet mit großem Zuspruch für seinen Vorstoß:
O-Ton "Das ist ein Problem, vor dem wirklich viele Menschen stehen, im Übrigen auch viele führende Politiker in unserem Land. Und ich glaube deswegen, dass es durchaus Widerhall auf diese Vorschläge geben wird. Unser Ziel ist es, jetzt diese Debatte anzustoßen und dann schauen wir mal, was draus wird."
Jetzt will Tjarks die anderen Parteien von dem Konzept überzeugen, um dann von Hamburg aus eine Bundesratsinitiative anstoßen zu können.

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