Stand: 11.07.2011 16:19 Uhr

NDR 90,3: Kinderschutzbericht 2010 - mehr Nachfrage beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD)

von Kathrin Erdmann



In Hamburg sind die Anfragen an den Allgemeinen Sozialen Dienst im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Das geht aus dem neuen Kinderschutzbericht hervor, der NDR 90,3 vorliegt. Danach wurde der ASD fast 29.000 Mal um Hilfe gebeten.

Die Mutter trinkt zu viel, das Kind schwänzt die Schule oder ein Vormund muss bestellt werden: Bei diesen und ähnlichen Problemen ist der ASD Ansprechpartner. Im vergangenen Jahr mussten sich die Mitarbeiter um rund 1000 mehr Fälle als 2009 kümmern.
Eine Entwicklung, die sich auch bei den Hilfen zur Erziehung, niederschlägt. Im vergangenen Jahr wurden mehr Familienhelfer und Einzelbetreuer für Kinder und Jugendliche eingesetzt als 2009. Der Allgemeine Soziale Dienst reagierte in den meisten Problemfällen - auch das zeigt der Bericht - sehr schnell. Ein Ansatz, der sich offenbar auszahlt: Die Bezirke haben im vergangenen Jahr 10 Prozent weniger Kinder und Jugendliche aus ihren Familien genommen.

Eine weitere, neue Entwicklung: Erstmals ging insgesamt die Zahl der Verdachtsfälle auf eine Kindeswohlgefährdung zurück. Von einer solchen Gefährdung spricht man, wenn sich ein Kind zu Hause nicht mehr kindgerecht entwickeln kann. Allerdings ist die Entwicklung je nach Bezirk recht unterschiedlich: Deutlich weniger Fälle wurden in Altona und Eimsbüttel gemeldet, deutlich mehr hingegen in Bergedorf.

Nach Ansicht von Experten zeigt sich daran zweierlei: Ein unterschiedliches Meldeverhalten der Polizei je nach Bezirk und zugleich erste Erfolge vorbeugender Maßnahmen.

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