Stand: 19.05.2011 08:50 Uhr

Quotenregelung der Übernahme BKK-Versicherter

von Jörn Straehler-Pohl

In Berlin kommt heute (Donnerstag) - 11 Uhr - erstmals ein Krisenstab der Krankenkassen zusammen. Im Mittelpunkt des Treffens steht die bevorstehende Schließung der City BKK. Nach Informationen von NDR 90,3 wird dabei auch über eine Quoten-Regelung beraten. Sie soll einen Teil der Versicherten gleichmäßig auf alle Kassen verteilen.

Die geplante Quoten-Regelung wäre eine absolute Neuheit bei den gesetzlichen Krankenkassen. Dabei geht es um die Versicherten der City BKK, die sich nicht selbst um den Wechsel in eine neue Krankenkasse kümmern wollen oder kümmern können. Das gilt zum Beispiel für pflegebedürftige Menschen in Heimen. Geschätzt könnten das immerhin 10.000 der knapp 170.000 Mitglieder bei der City BKK sein - überwiegend aus Hamburg und Berlin. Sie zählen zu den teuersten Versicherten und deshalb haben die übrigen gesetzlichen Krankenkassen ein großes Interesse daran, sie möglichst gleichmäßig unter sich aufzuteilen. Eine sogenannte Task Force der Kassen will das auf ihrem ersten Treffen heute in Berlin beraten. Dieser Krisenstab steht dabei unter einem enormen Druck: Neue Pannen und weiteren Ärger können sich die Kassen nicht leisten, nachdem bekannt wurde, dass einige von ihnen versucht hatten, Versicherte der City BKK von einem Wechsel abzuhalten. Inzwischen rügt auch der mächtige Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen ausdrücklich dieses Verhalten und spricht von einem Image-Schaden. Niemand dürfe abgewiesen oder in seinem Wechsel behindert werden, heißt es in dem Schreiben, dass NDR 90,3 vorliegt. Und für alle Versicherten, die sich nicht mehr selbst entscheiden können, soll es die Quote geben.

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