Stand: 06.04.2011 12:00 Uhr

Hamburger Strafvollzug nochmals komplett auf dem Prüfstand

von Anette Reiners

Die Umstrukturierungen im Hamburger Strafvollzug kommen noch einmal komplett auf den Prüfstand.
Das erklärte Hamburgs neue Justizsenatorin Jana Schiedek im Gespräch mit NDR 90,3.
Auch die Entscheidung, dass die JVA Glasmoor geschlossen wird, ist damit vorläufig wieder zurückgenommen.

Große Justizvollzugsanstalten mit zig leeren Zellen, die so nicht gebraucht werden. Hierfür eine Lösung zu finden ist eines der dringendsten Probleme für die neue Hamburger Justizsenatorin Jana Schiedek.
Es gibt immer noch erhebliche Überkapazitäten und deshalb muss es eine Neustrukturierung des Strafvollzugs geben, erklärt Schiedek. Das hatte auch schon ihr Vorgänger im schwarz-grünen Senat, der grüne Justizsenator Till Steffen, erkannt. Er hatte aufgrund der sinkenden Häftlingszahlen entschieden, die JVA Glasmoor zu schließen. Ob das wirklich die sinnvollste und finanziell beste Lösung ist, will die neue SPD Justizsenatorin jetzt prüfen lassen. Und zwar ergebnisoffen, erklärt Schiedek. Sie fühle sich durch Entscheidungen der Vorgängersenate nicht gebunden. Ob möglicherweise auch Überlegungen eine Rolle spielen, die JVA Fuhlsbüttel zu Wohnungen umzubauen, wie vom Bezirk Nord schon lange gefordert, wollte Schiedek nicht bestätigen. Erste Entscheidungen werden vermutlich Mitte Mai zu den Haushaltsberatungen des Senats vorliegen. Weitere Themen in puncto Strafvollzug sind für Schiedek, die Resozialisierung zu verbessern und die hohen Krankenstände bei Strafvollzugsbeamten zu minimieren.
Ein Beitrag von Anette Reiners

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