Stand: 10.02.2011 11:33 Uhr

Hamburg sorgt sich um Luftfahrt

von Nicolas Lieven

Politik und Wirtschaft sorgen sich um den Luftfahrtstandort Hamburg. Anlass sind Berichte, nach denen der Autobauer Daimler seine Anteile am Airbus-Mutterkonzern EADS reduzieren oder ganz verkaufen will.

Hamburgs Wirtschaftssenator Ian Karan machte sich im Gespräch mit NDR 90,3 dafür stark, die Anteile in jedem Fall in Deutschland zu halten. Wie Frankreich besitzt auch Daimler 15 Prozent an der Airbus-Mutter EADS. Sollte sich Daimler zurückziehen, droht dieses Gleichgewicht zu kippen. Deshalb fordert Hamburgs Wirtschaftssenator Ian Karan eine nationale Lösung: "Wir müssen sicherstellen, dass Hamburg besonders wesentliche Teile vom Airbus produziert. Dafür ist es schon wichtig, dass wir bei EADS Einfluss haben."

Hamburgs Möglichkeiten bei einem Anteilsverkauft seien allerdings begrenzt:
"Hamburg kann die Bundesregierung bitten, zu helfen, aber wir können selbst nicht viel machen." Die Handelskammer bezeichnet Airbus als Projekt von nationaler Bedeutung. Länder wie Brasilien oder China warteten nur darauf, von deutschem Know-How zu profitieren, so Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz. Hamburg und der Bund müssten alles tun, um diese Schlüsseltechnologie zu halten: "Völlig klar, Hamburg ist der größte Airbus-Standort. Die norddeutschen Landesregierungen müssen hier in den ganz engen Dialog mit der Bundesregierung treten, wie dieses gesichert werden kann." Die Bundesregierung will noch im Februar über das weitere Vorgehen beraten. Da der Bund angesichts der Kosten von 2,5 Mrd. Euro als Investor ausfällt, wird vermutlich nach Anteilseignern gesucht, die wenigstens formal deutsche Interessen vertreten.

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