Stand: 31.01.2011 09:07 Uhr

BELUGA NOMINATION beschäftigt Hamburger Justiz

von Dietrich Lehmann

Die Entführung des Frachters BELUGA NOMINATION durch somalische Piraten beschäftigt jetzt auch die Hamburger Justiz.
Nach Informationen von NDR 90,3 hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Angriffs auf den Seeverkehr eingeleitet.
Unterdessen warnt die Bundespolizei vor einem immer aggressiveren Vorgehen der Piraten.


Die Beluga Nomination war bereits vor einer Woche von Piraten nördlich der Seychellen im Indischen Ozean angegriffen worden. Die Besatzung konnte sich zunächst mehr als zwei Tage in einem sogenannten Panikraum verschanzen. Wie es den Piraten gelang, in den vermeintlich sicheren Raum zu kommen, ist noch unklar. Mittlerweile konnten zwei Besatzungsmitglieder mit einem Rettungsboot fliehen, mehrere Piraten und Besatzungsmitglieder sollen bei einer Schießerei getötet worden sein. Die Bundespolizei warnt unterdessen in einem aktuellen Schreiben, das NDR 90,3 vorliegt, dass Panikräume keine absolute Sicherheit mehr vor Piraten bieten würden. Darin heißt es auch, "einzelne Piraten würden inzwischen über technische Fähigkeiten und nautische Kenntnisse verfügen". Bei der BELUGA NOMINATION ist es Seeräubern zum dritten Mal gelungen, einen solchen Raum offenbar mit professionellen Mitteln zu öffnen. Erst vor wenigen Tagen sind offenbar bereits die Sicherheitsräume auf einem dänischen Waffenfrachter und auf dem Papenburger Chemikalientanker EMS RIVER gesprengt oder aufgeschweißt worden. Außerdem warnt die Bundespolizei davor, dass Piraten immer häufiger gekaperte Handelsschiffe als Basis für weitere Geiselnahmen nutzten.

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