Stand: 17.01.2011 16:59 Uhr

Mutmaßlicher Pirat beantragt Asyl

von Dietrich Lehmann

Einer der mutmaßlichen Piraten, die derzeit vor dem Hamburger Landgericht stehen, hat Asyl beantragt.
Nach Informationen von NDR 90,3 ist der Antrag aber unter anderem mit der Begründung abgelehnt worden, dass es in seiner Heimat Somalia keine staatliche Verfolgung gebe.

Der Somalier ist einer der jüngsten unter den 10 Angeklagten im Piratenprozess und behauptet, erst 13 Jahre alt zu sein. Gutachter des Universitätsklinikums Eppendorf halten ihn für wesentlich älter - und schätzten auf mindestens 18 Jahre. Der Somalier soll seinen Asylantrag unter anderem mit einer Kopie seiner Geburtsurkunde und einer Bescheinigung seiner Schule begründet haben. Nach Aussage des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg ließ sich nicht klären, ob diese Papiere echt sind. Bei Somaliern seien aber häufig gefälschte Papiere im Umlauf, sagte ein Mitarbeiter des Bundesamtes vor Gericht. Außerdem besteht der Verdacht, dass eine Gebührenmarke auf der somalischen Geburtsurkunde aus Italien stammt.

Der Asylantrag des mutmaßlichen Piraten wurde bereits abgelehnt. Begründet wird dies unter anderem mit der zu erwartenden Strafe wegen des Überfalls auf den Frachter Taipan.

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